Die türkische Radio- und Fernsehaufsichtsbehörde RTUK hat der BBC und der Deutschen Welle die Ausstrahlung türkischsprachiger Programme in der Türkei verboten. Das erklärte RTUK-Präsident Nuri Kayis am Donnerstag. Der Grund seien entsprechende gesetzliche Bestimmungen, sagte Kayis. Er selbst lehne die vom Exekutivkomitee der RTUK beschlossene Maßnahme ab und werde dagegen Berufung einlegen, fügte er laut Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi hinzu. Das Verbot werde die Türkei in den Augen der internationalen Öffentlichkeit in eine "sehr delikate Situation" bringen, warnte Kayis, der daruf hinwies, dass BBC und Deutsche Welle zu den angesehensten Medien der Welt gehörten. Das RTUK-Exekutivkomitee begründete seine Entscheidung mit einem türkischen Gesetzesartikel, der es ausländischen Medien untersagt, in der Türkei Programme unter Benutzung technischer Einrichtungen lokaler Sendestationen auszustrahlen. BBC und Deutsche Welle hatten vor Kurzem begonnen, Informationsprogramme in türkischer Sprache über eine dem Fernsehsender NTV gehörende Radiostation auszustrahlen. NTV-Chef Cem Aydin erklärte, dass man die BBC-Programme vorerst weiter ausstrahlen werde. Die Deutsche Welle habe von sich aus ihre Sendungen eingestellt. (APA/AFP)