International
US-Justizministerium leitet Untersuchung gegen hohe FBI-Beamte ein
Untergebene berichten von Vertuschungsmanöver und "Vergeltungsmaßnahmen"
Washington - Das durch eine Serie von Pannen und Skandalen gebeutelte US-Bundeskriminalamt FBI
ist erneut in die
Schlagzeilen geraten. Nach einem Bericht der "
Washington Post
" vom Donnerstag hat das Justizministerium eine Untersuchung gegen
führende FBI-Beamte eingeleitet. Sie werden verdächtigt, Kollegen in niedrigerer Position in der Karriere behindert oder ihnen damit gedroht
zu haben, weil sie sich kritisch über Vorgesetzte geäußert hätten. In einem der Fälle sei ein Beamter unter Drohungen dazu gebracht worden,
aus dem FBI auszuscheiden.
"Vergeltungsmaßnahmen"
Hintergrund sind die Vorfälle von 1992 von Ruby Ridge. Damals war es beim Versuch, den Separatisten Randy Weaver festzunehmen, zu
einem Blutbad gekommen. So erschossen FBI-Scharfschützen gezielt die unbewaffnete Ehefrau Weavers. An der Untersuchung des Falls
beteiligte Beamte beklagten Vertuschungsmanöver von höherer Seite und berichteten über "Vergeltungsmaßnahmen" für diese kritischen
Äußerungen. Der "Washington Post" zufolge geht es bei den nun eingeleiteten Ermittlungen des Ministeriums auch darum, warum der kürzlich
ausgeschiedene FBI-Chef Louis Freeh nicht für sein Verhalten während der Ruby-Ridge-Untersuchung gerügt wurde.
Negative Schlagzeilen
In der jüngsten Zeit hatten unter anderem die späte Enttarnung eines FBI-Agenten als Spion und "verschlampte" Ermittlungsakten im Fall des
Oklahoma-Attentäters Timothy McVeigh für negative Schlagzeilen gesorgt. (APA/dpa)