Wien - Erst 15 Prozent der Österreicher wenden die neuen Rechtschreibregeln an. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts OGM hervor. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der "Reform-Schreiber" aber um immerhin 13 Prozentpunkte gestiegen. 28 Prozent der Befragten wollen in Zukunft auf die neuen Regeln umstellen. 55 Prozent haben vor, die alte Schreibweise weiter beizubehalten.Akzeptanz gestiegen Gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen ist die Akzeptanz der neuen Rechtschreibregeln. Zwar hielten nur 14 Prozent die Reform "für eine gute Sache", während 57 Prozent die neuen Regeln "weniger gut" fanden. Vor einem Jahr lehnten allerdings noch 69 Prozent die Reform ab, lediglich sieben Prozent gaben sich damals als Befürworter zu erkennen. Von 15 auf 26 Prozent stark gestiegen ist die Zahl jener, denen die Reform egal ist. Wird sie sich durchsetzen? Wie im Vorjahr unentschieden sind die Österreicher in der Frage der Zukunft der neuen Rechtschreibung. 48 Prozent glauben, dass sich die neuen Regeln durchsetzen werden, während 45 Prozent einen nicht einheitlichen Gebrauch der Rechtschreibung befürchten. Ablehnung bröckelt OGM-Experte Peter Hajek sieht die strikte Ablehnung der Rechtschreibreform in der Bevölkerung "langsam, aber doch abbröckeln". Die häufigere Verwendung der neuen Regeln sei zum Teil auf das berufliche Umfeld zurückzuführen, außerdem erleichterten Computerprogramme den Umstieg. Nicht einheitliche Rechtschreibung Die Befürchtung einer nicht einheitlichen Rechtschreibung führt Hajek auf den uneinheitlichen Gebrauch im Alltag zurück. So würden etwa die verschiedenen Zeitungen die Regeln nicht einheitlich anwenden, außerdem würden Amts- und Geschäftssprache differieren. Als "Garant" für eine einheitliche Rechtschreibung sieht Hajek aber die kommenden Generationen, die in der Schule schon die neuen Regeln vermittelt bekommen. (APA)