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foto: apa/artinger
Wien - Die ÖVP will im Herbst eine Parlamentarische Enquete zur Entwicklung des österreichischen Schulwesens abhalten. Der Vorschlag einer "Mittleren Reife", die Qualitätssicherung in allen Ausbildungsteilen, Prognoseverfahren und die so genannte "Nahtstellenoptimierung", also der Übertritt von einem Schulbereich in den anderen, sollen diskutiert werden. Das schlug Bildungssprecher Werner Amon in einer Pressekonferenz am Donnerstag vor. Von der Wirtschaft will Amon Auskunft darüber, was sie von der "Mittleren Reife" erwartet. Erfreut ist er darüber, dass die SPÖ den Vorschlag für die "Mittlere Reife" positiv aufgenommen habe - "ich hoffe, dass sie ihn richtig verstanden hat", kommentierte der ÖVP-Bildungssprecher, weil "dieser leistungsorientierte Ansatz bei der SPÖ ist mir neu". Bei dieser Enquete können dann bereits die Ergebnisse der Expertengruppe zur "Mittleren Reife" einfließen, die von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer im September eingesetzt wird, sagte der Mandatar. Hohes Niveau soll gesichert werden Die Festlegung einheitlicher Leistungsstandards an den Bildungsnahtstellen soll Schlüsselqualifikationen auf hohem Niveau sichern. Gleichzeitig muss Eltern - und Lehrern - Entscheidungshilfe geboten werden, um die Schüler richtig zu beraten. Als "sehr diskussionswert und interessant" bezeichnete Amon den Vorschlag einer "Mittleren Reife" - aber: wäre eine zweijährige Ausbildung tatsächlich geeignet, das Polytechnikum zu ersetzen? Immerhin haben 70 Prozent dieser Absolventen eine fixe Lehrstelle und zehn Prozent "gute Aussichten" darauf. Und zweitens: Wie würde sich die "Mittlere Reife" auf die Lehrberufe auswirken? "Die Wirtschaft soll sich überlegen, welche Berechtigungen daraus abzuleiten wären", appellierte Amon. Amon präsentierte heute auch den zweiten Teil einer Studie, aus der hervorgeht, dass 72 Prozent der Schulkinder in Österreich über einen persönlichen PC-Anschluss zu Hause verfügen. Mehr als 50 Prozent verwenden den Computer beziehungsweise das Internet als Arbeitsmittel für die Schule. Um diesen Trend zu unterstützen, müsse man die Ausbildungsprogramme im IT-Bereich erweitern und die Absolventenzahl steigern, so Amon. Als konkretes Ziel bis zum Jahr 2003 nannte Amon die Steigerung der Schulabsolventen mit IT-Ausbildung um 50 Prozent auf jährlich 30.000 Absolventen. Die Absolventenzahl eines IT-Studiums solle bis 2003 auf 4.200 pro Jahr ansteigen. Darüber hinaus sei eine Verlegung des Informatikunterrichts von der 5. In die 2. Klasse sinnvoll, schloss der ÖVP-Bildungssprecher. (APA)