Film
Schrankenlos Gedrehtes
Alpinale in Bludenz: Der Filmwettbewerb um das "Goldene Einhorn" - bis 15. August
Bludenz - Seit siebzehn Jahren schon findet relativ unbeobachtet von der Branche in
Bludenz ein kleines "europäisches Filmfestival" statt, die Alpinale.
Wurden dort in den Anfangsjahren vorwiegend Langfilme gezeigt, wird man hier vom
10. bis zum 15. August überwiegend Kurzfilme aus halb Europa sehen können. 32
Filme treten in den Wettbewerb um das "Goldene Einhorn". Und ganz im Sinne der
Festivalgründer werden hier sowohl professionelle als auch Amateurfilme bewertet.
Einen der beiden Langfilme des Hauptwettbewerbs hat der Bregenzer Filmemacher
Eduard Erne, der in Frankfurt lebt und dort eine Filmfirma besitzt, gestaltet. Er erzählt in
Indiras Tagebuch aus der Perspektive einer jungen Kosovo-Albanerin den Krieg im
Frühjahr 1999, Flucht und anschließende Rückkehr in eine zerstörte Heimat.
Trick- und Heimatfilm
Die Alpinale hat sich stark zum Forum für Nachwuchskünstler entwickelt. Fast die
Hälfte aller Arbeiten stammt von Studenten, die hier sehr liberale
Zugangsbedingungen finden. Es werden weder formale noch thematische
Einschränkungen formuliert. Hier kann der Zehn-Minuten-Trickfilm neben dem
Neunzig-Minuten-Heimatfilm bestehen.
Parallel zum Filmfestival findet vom 11. bis 14. August auch ein Kinderfilmfest statt.
Eines der Highlights ist hier der mit dem Deutschen Bundesfilmpreis ausgezeichnete
Streifen Käpt'n Blaubär.
(mh/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9. 8. 2001)