Bregenz - Beim Frontalzusammenstoß zwischen einem Vorarlberger Klein-Lkw und einem Reisebus aus der Steiermark sind am Mittwoch im Ambergtunnel der Rheintalautobahn (A 14) beide Lenker und eine Passagierin des Busses ums Leben gekommen. Eine Person wurde schwer, sechs weitere Insassen wurden leicht verletzt. Nach der Katastrophe im Gleinalmtunnel handelte es sich um den zweiten vergleichbaren Unfall in einem Gegenverkehrstunnel binnen drei Tagen. Zum Glück hat es nicht gebrannt Das Unglück ereignete sich gegen 8.30 Uhr im dichten Frühverkehr mitten im etwa drei Kilometer langen, einröhrigen Ambergtunnel bei Feldkirch. Zum Glück hat es nicht gebrannt, sonst wären die Folgen noch verheerender gewesen, meinte Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) als Katastrophenreferent. Die A 14 war mehrere Stunden bis 13.00 Uhr in beiden Richtungen gesperrt, die Umleitung verursachte im Großraum Feldkirch Stauungen und Verkehrsbehinderungen. PKW vermutlich auf andere Fahrspur gekommen Die Ursache für den verhängnisvollen Unfall war am Nachmittag noch nicht genau geklärt. Die geborgenen Wracks wurden beschlagnahmt. Nach ersten Ermittlungen der Autobahngendarmerie ist der in Richtung Feldkirch fahrende Klein-Lkw mit Dornbirner Kennzeichen ohne ersichtlichen Grund auf die linke Fahrbahnseite geraten und mit dem Bus aus Deutschlandsberg frontal zusammengestoßen. Die Folgen waren verheerend. Beide Fahrer wurden eingeklemmt und konnten trotz rascher Rettungsmaßnahmen nur noch tot aus den demolierten Fahrzeugen geborgen werden. Drei Tote und mehrere Verletzte

Bei den Toten handelt es sich nach Information der Autobahngendarmerie um einen 36-jährigen Kraftfahrer aus Feldkirch, der den verunglückten Klein-Lkw gelenkt hat, weiters um den 51-jährigen Busfahrer aus Pölfing und eine 66-jährige Pensionistin aus der Steiermark. Eine weitere Insassin wurde schwer verletzt in das Landeskrankenhaus Feldkirch eingeliefert, sechs Personen wurden leicht verletzt. Sie konnten noch am Nachmittag zusammen mit den anderen rund 30 Überlebenden in einem Ersatzbus die Heimreise in die Steiermark antreten.

Diskussion um Ein- oder Zwei- Röhrentunnel wieder entbrannt

Der neuerliche Unfall hat auch die Diskussion um die Sicherheit in einröhrigen Tunnels mit Gegenverkehr weiter aktualisiert. Verkehrsministerin Monika Forstinger (F) will binnen drei Tagen Experten zusammenrufen, um Sicherheitsmaßnahmen zu beraten und die richtigen "so rasch wie möglich umzusetzen". Den "eingeschlagenen Weg" bei der Hebung der Sicherheitsstandards will Forstinger grundsätzlich weitergehen, der "Faktor Mensch" sei bei der Suche nach Unfallursachen aber auch von Bedeutung.

LH Sausgruber und der für den Straßenbau zuständige Landesstatthalter Hubert Gorbach (F) erinnerten daran, dass die aus Sicherheitsgründen genehmigte zweite Röhre des Ambergtunnels seit Mai im Bau ist und im Herbst 2003 dem Verkehr übergeben werden soll. Auch für den Pfändertunnel, in dem die Sicherheitsstandards verbessert werden, sei eine Änderung des Verkehrskonzepts geplant, das bisher nur eine Röhre vorsieht. So wichtig technische Vorkehrungen und Verbesserungen seien, den heutigen Unfall hätten sie wahrscheinlich auch nicht verhindern können, sagte Sausgruber nach dem folgenschweren Zusammenstoß im Ambergtunnel. (APA)