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foto: dpa/epa/jung
Berlin - Die umstrittene Plakatwerbung für das Holocaust- Mahnmal in Berlin wird am Donnerstag beendet. Das teilte Lea Rosh vom Förderverein für das geplante Mahnmal am Dienstag der dpa mit. Vorausgegangen war Kritik an der Art des Spendenaufrufs für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in der Nähe des Brandenburger Tors. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, kritisierte, die missverständliche Plakataktion habe auch Rechtsradikale mobilisiert. Das Plakat hatte mit der großgedruckten Überschrift "den Holocaust hat es nie gegeben" zu Irritationen geführt. Das Plakat trägt vor dem Hintergrund einer idyllischen Bergseelandschaft das Zitat der so genannten Auschwitz-Lüge mit dem kleinen Zusatz: "Es gibt immer noch viele, die das behaupten. In 20 Jahren könnten es noch mehr sein. Spenden Sie deshalb für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas." Volksverhetzungs-Ermittlungen gegen Roeder Im Zusammenhang mit dem Plakat ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Neonazi Manfred Roeder wegen Volksverhetzung. Roeder soll Ende Juli unter dem Riesenposter ein Transparent mit der Aufschrift "Wehrmachtsverbrechen auch nicht" entrollt haben, sagte ein Justizsprecher am Dienstag. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Der Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Die Szene sollte am Dienstagabend im ZDF-Magazin "frontal 21" ausgestrahlt werden. Roeder habe die Überschrift des Plakats mit der als Provokation gedachten "Auschwitz-Lüge" so instrumentalisiert, dass er als Bestätigung der Holocaust-Leugner verstanden werden könne, hieß es weiter. Roeder war im Juli wegen Leugnung des Holocaust vom Landgericht Schwerin zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der Förderkreis für das Holocaust-Denkmal bedauerte, dass sein "Spendenaufruf Anlass zu Missverständnissen gab". Er dankt denen, die die jetzige Werbekampagne mitgetragen und finanziell unterstützt haben. Der Kreis hatte schon zuvor erklärt, dass diese erste Stufe der Werbekampagne für Spenden nicht fortgeführt werde. Die Förderer verwahrten sich dagegen, "in irgendeiner Weise mit der Leugnung des Holocaust in Verbindung gebracht zu werden". (APA/dpa)