Colombo - Unter dem Eindruck wachsender Opposition hat die Regierung Sri Lankas das für Mitte Oktober geplante Verfassungsreferendum verschoben. Präsidentin Chandrika Bandaranaike Kumaratunga begründete diese Entscheidung nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens am Dienstag mit der Absicht, mehr Zeit für Gespräche mit dem buddhistischen Klerus zu gewinnen. Dieser widersetzt sich den geplanten Autonomierechten für die tamilische Minderheit. Die Verfassungsreform soll einen wichtigen Beitrag leisten, um den seit 18 Jahren dauernden Bürgerkrieg zu beenden. Die Opposition hat die ursprünglich für den 18. Oktober angesetzte Volksabstimmung über das neue Grundgesetz des Staates als Komplott der Regierung kritisiert, die im Parlament nur noch über eine Minderheit von 109 der 225 Mandate verfügt. Kumaratunga verordnete dem Parlament am 11. Juli eine Zwangspause von 60 Tagen, weil sie eine Niederlage in einem Misstrauensvotum befürchten musste. (APA/AP)