Skopje - Der Vizepräsident des mazedonischen Parlaments und einzige Vertreter der albanischen Minderheit im staatlichen Sicherheitsrat, Iljaz Haqimi, ist aus Protest zurückgetreten. In einem an Präsident Boris Trajkovski am Dienstag gerichteten Brief bemängelte Haqimi, dass trotz der monatelangen Krise im Lande der Sicherheitsrat erstmals am Montagabend zusammengekommen sei, meldet die staatliche Nachrichtenagentur MIA. Er warf Trajkovski vor, den Rat deswegen nicht einberufen zu haben, weil es in ihm einen albanischen Vertreter gab und Trajkovski diejenigen Treffen bevorzugte, bei denen es keine Albaner gab. Zuvor hatte der Sicherheitsrat die internationale Gemeinschaft beschuldigt, mitverantwortlich für die Krise im Balkanland zu sein. Das gelte vor allem für die in der südserbischen Provinz Kosovo zuständigen UNO- und NATO-Missionen, die nichts gegen die Übergriffe albanischer Rebellen aus dem Kosovo nach Mazedonien unternommen hätten. Die Regierung in Skopje werde Beweise für diese Anschuldigungen vorlegen. Der EU-Sonderbeauftragte für Mazedonien, Francois Leotard, geht davon aus, dass ein Friedensabkommen zwischen Albanern und Mazedoniern "schon in wenigen Tagen erzielt werden kann". Alle Parteien befänden sich bereits "fast am Ende der Verhandlungen", und nur zwei Punkte seien noch ungeklärt, sagte Leotard am Dienstag in einem Interview der Deutschen Welle. (APA/dpa)