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Peking - Die überraschende künstliche Besamung der chinesischen Panda-Bärin Yan Yan im Zoologischen Garten Berlin ist in Peking als "gute Nachricht" aufgenommen worden. Obwohl die wertvolle Leihgabe aus China derzeit nicht versichert ist, zeigte sich die zuständige Vereinigung zum Schutz wilder Tiere, die dem Waldministerium in Peking unterstellt ist, nicht beunruhigt. Ein Mitarbeiter äußerte die Erwartung, dass Yan Yan auch weiterhin entlang des im Frühjahr 2000 ausgelaufenen Vertrags behandelt werde, bis ein neues Abkommen geschlossen sei. Nachdem die Vereinigung nicht über die Besamung informiert worden war, hoffe Peking aber, unterrichtet zu werden, ob sie erfolgreich verlaufen sei. Eingriff unter Narkose Der Berliner Zoo hatte sich zu dem Eingriff unter Narkose entschlossen, als das seltene Tier auf einmal Hitzewallungen hatte und bei einer Untersuchung ein "sehr günstiger" Zeitpunkt für die künstliche Befruchtung festgestellt wurde. Es war das vierte Mal. Alle Versuche, mit ihrem Partner Bao Bao auf natürliche Weise Nachwuchs zu bekommen, waren bisher gescheitert. In den laufenden Verhandlungen über den immer noch ausstehenden Vertrag, die zunächst das Panda-Zentrum Louguantai in der Provinz Shaanxi geführt, jetzt aber die Vereinigung zum Schutz wilder Tiere übernommen hat, dreht sich offenbar alles ums Geld. Anders als im ersten, 1995 in Kraft getretenen Vertrag zwischen den Städtepartnern Peking und Berlin will die chinesische Seite jetzt eine jährliche "Spende" zum Schutz der Pandas in China haben. Song Weigang, ein Funktionär der Vereinigung, sprach von einer Million Yuan jährlich (137.242 Euro/1,89 Mill. S), während die Berliner nur 40.000 Mark (20.452 Euro/281.421 S) angeboten hätten. Er meinte zu der Spende, der Schutz dieser bedrohten Tierart in China sei eine Angelegenheit, "die die ganze Welt angeht". Auf Fragen, welche Konsequenzen es gehabt hätte, wenn der unversicherten und kostbaren Yan Yan bei dem Eingriff etwas passiert wäre, hieß es zunächst, das sei "hypothetisch". Doch machte Song Weigang auf Nachfrage deutlich, dass die Deutschen für Yan Yan verantwortlich seien und in Schwierigkeiten kämen, wenn ihr etwas zustoßen sollte. (APA)