In Graz soll laut grüner Klubchefin der Postenschacher blühen

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Graz - Die Grüne Landtags-Klubobfrau Ingrid Lechner-Sonnek machte am Montagabend den Auftakt zu den traditionellen Sommer-Gesprächen im Steirischen Presseclub, bei denen die Spitzenrepräsentanten der steirischen Landtagsparteien eine Jahresbilanz ziehen. Als Erfolg ihrer Fraktion, die sie als einzige Opposition im Land sieht, wertete die Grüne, dass das Grazer Kunsthaus gemeinsam mit der ÖVP "endlich realisiert" werde. Frustriert sei sie über die von der ÖVP und der FPÖ "durchgedrückte Bestellung" des neuen Rechnungshofdirektors. Für sie ist die Steiermark das "Postenschacher-Land Nummer eins". "Es ist uns einiges gelungen", versuchte Lechner-Sonnek die schwierige Situation zu beschreiben, dass die steirischen Grünen im Landtag nur drei von 56 Mandataren bei einer starken ÖVP-Mehrheit stellen und sich Möglichkeiten der Kooperation mit den anderen Parteien nur punktuell bieten. "Richtig glücklich" sei sie gewesen, so Lechner, dass man sich zusammen mit der Volkspartei für ein Kunsthaus entschieden habe. "Ich glaube auch fest daran, dass es für Graz - Kulturhauptstadt Europas 2003 - rechtzeitig fertig wird," so die Grüne in ihrer Bilanz. "VP-Agrarlandesrat Pöltl rücktrittsreif" Im Fall von Agrarlandesrat Erich Pöltl (VP) ortete Lechner eine falsche Personalpolitik von Landeshauptfrau Klasnic: "Pöltl hat unter dem Deckmantel Konsumentenschutz die Landwirte vor den Medikamentenkontrollen gewarnt und auch in der Causa Genmais geschlafen." Trotzdem stehe Klasnic zu ihm. "Wir halten ihn für rücktrittsreif, deshalb haben wir auch das für elementare Maßnahmen reservierte Mittel des Misstrauensantrags angewendet", so die Klubchefin, "doch leider ist keine der anderen Parteien mitgegangen." Die ÖVP beschrieb die Grüne als "im Machtrausch" befindlich, die SPÖ in der Obmannfrage gelähmt und mit sich selbst beschäftigt und die FPÖ als impulslosen ÖVP-Partner. Ihr Verhältnis zu den anderen Klubchefs bezeichnete sie als zufrieden stellend. Nicht zufrieden stellend sei, dass aus der Landtagspräsidiale immer Details an die Öffentlichkeit drängen, so Lechner. An Themen wollen die Grünen in den kommenden Jahren verstärkt öffentlichen Verkehr, Antidiskriminierung und den Einsatz für Behinderte und die Forcierung von Jobs im Ökobereich einbringen. (APA)