Jakarta - Der jüngste Sohn des indonesischen Ex-Diktators Suharto hat nach Ermittlungen der Polizei den Mord an einem ranghohen Richter angeordnet. Zwei Verdächtige hätten am Dienstag gestanden, von Hutomo "Tommy" Mandala Putra dafür eine Waffe sowie 20.000 US-Dollar erhalten zu haben, teilten die indonesischen Behörden mit. Richter M. Syafiuddin Kartasasmita hatte Tommy Suharto im vergangenen Jahr wegen millionenschweren Betruges zu achtzehn Monaten Haft verurteilt und war vor rund zwei Wochen auf offener Straße erschossen worden. "Werden hart durchgreifen" Der Sohn Suhartos ist seit November auf der Flucht, um der Haft zu entgehen. Er soll hinter einer Serie von Bombenanschlägen in der Hauptstadt Jakarta stecken. Der Polizeichef von Jakarta, General Sofjan Yacob, rief Tommy Suharto auf, sich bis Donnerstag den Behörden zu stellen. "Wenn er dies macht, behandeln wir ihn gut. Wenn nicht, werden wir hart durchgreifen", sagte der General. In der Wohnung eines Verdächtigen seien überdies große Mengen Waffen, Sprengstoff sowie auf Tommy Suharto ausgestellte gefälschte Ausweise gefunden worden, hieß es. Zwei andere Festgenommene hätten ausgesagt, Tommy Suharto habe sie um Grundrisse der Anwesen von zwei weiteren Richtern und Informationen über deren Lebensgewohnheiten gebeten. Insgesamt wurden acht Verdächtige im Zusammenhang mit dem Mord an dem Richter festgenommen. Der Clan des Ex-Diktators soll während der 32-jährigen Herrschaft Suhartos bis zu 45 Milliarden US-Dollar in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Ein Korruptionsprozess gegen Suharto war im vorigen Jahr wegen des schlechten Gesundheitszustandes des inzwischen 80-Jährigen geplatzt. (APA/AP)