Grein/O.Ö. - Musikalisch Seltsames geschieht auf der Greinburg: Die Wiener Barock-Solisten spielen unter Alexander Krins Haydns Abschiedssymphonie , dann ziehen Simona Houda-Saturova und Michael Nowak die Schuhe aus und bequemen sich ins Himmelbett. Bettvorhänge zu. Kein schlechter Anfang für Christoph W. Glucks Oper La Danza (1755) im Hof der Renaissanceburg.

Im Strudengau feiert man das siebente Jahr der Donaufestwochen. Auch heuer hat Maestro Krins eine Barockopernminiatur ausgewählt, die gemeinsam mit einem instrumentalen Vorprogramm das Festivalgeschehen krönt. Die sechs Gesangsnummern und ebenso viele Rezitative umfassende Kurzoper beginnt damit, dass das Liebespaar Nice (eine Edeldame) und Tirsis (ein Hirte) aus dem Schlaf erwacht, dem ein leidenschaftliches Schäferstündchen vorangegangen sein muss.

Den wechselwarmen Gefühlsmenschen Tirsis muss die bedauernswerte Nice mit all ihre Beredsamkeit bzw. Sangeskunst beruhigen. Die slowakische Sopranistin Simona Houda-Saturova, die ihren Tiroler Solistenkollegen Michael Nowak nicht nur an Körpergröße überragt, tut das mit einer herrlich lyrischen, sehr tragenden Stimme. Ein Psychodramolett also, in dem Regisseur Volker Böhm ein wenig zu intensiv versucht, Gefühlswallungen von Innen nach Außen zu kehren. Am Ende aber ist alles gut. Nice und Tirsis gehen zum Tanzfest. (hst/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7. 8. 2001) "La Danza" 11./ 12. August, 18 Uhr Greinburg Info: (072 68) 72 90 --> donauFESTWOCHEN im Strudengau 2001

Romantisches mit Geist

Klagenfurt - Klassische Werke in frischem Gewand zu präsentieren ist die Spezialität der Klagenfurter Sommerbühne "Scherzo", deren Produktionen sich mittlerweile zu einem sommerkulturellen Geheimtipp entwickelt haben.

Die heuer am Programm stehende Neubearbeitung der Liebesgeschichte von Cyrano de Bergerac, dem Dichter mit der überdimensionalen Nase, setzt den Erfolg der letzten Jahre fort: Die "Romantische Komödie mit Musik" orientiert sich am Original von Edmond Rostand, Buch und Musik stammen aus der Feder von Alexander Kuchinka. Dessen Inszenierung besticht durch ihre Einfachheit und die wunderbare Sprache, auf großartige Bühneneffekte wird zugunsten der darstellerischen Leistung des jungen Ensembles verzichtet - für genug Action sorgen die Fechtszenen im Zuschauerraum.

Und wie sagt nicht Linière, Dichter und Freund Cyranos, ganz treffend: "Wir haben vom heutigen Abend mehr lernen können als vom belanglosen Durchschnittsstück - das uns gottlob erspart geblieben ist." (isa/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7. 8. 2001) "Cyrano de Bergerac" bis 24. August, Mi, Do, Fr, 20 Uhr Konzerthaus, Klagenfurt Mießtalerstraße 8