Stuttgart - Der Betrugsfall um die deutsche Bohrtechnikfirma FlowTex zieht immer weitere Kreise. Nun soll auch gegen Steuerfahnder wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt ermittelt werden, hieß es in der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe. Bei den inkriminierten Geschäften der Ettlinger Firma wurden laut Staatsanwaltschaft nicht existierende Bohrsysteme an Leasingfirmen verkauft, die diese nur auf dem Papier vorhandenen Maschinen an Firmen im Umfeld der FlowTex-Gruppe verleast hätten. Der von den Leasingfirmen bezahlte und von Banken refinanzierte Kaufpreis sei von angeblichen Lieferfirmen auf Konten der FlowTex-Hauptfirma geleitet und von dort zur Zahlung der Leasingraten verwendet worden. Von den Mitteln hätten sich die Geschäftsführer hohe Gehälter bewilligt. Der strafrechtlich relevante Schaden beträgt 4,13 Mrd. DM (2,11 Mrd. EURO). (Reuters, DER STANDARD, Printausgabe 7.8.2001)