Ramallah - Der Chef der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat im Westjordanland und Führer der Tansim-Miliz, Marwan Barguti, hat eine palästinensische Einheitsregierung gefordert. In dieser sollten die radikalen Organisationen Hamas und Islamischer Heiliger Krieg (Jihad Islami) vertreten sein und die Politik der Intifada gegen Israel umsetzen. Barguti war am Samstag in Ramallah nur knapp einem Anschlag der israelischen Armee entgangen, der nach Militärangaben nicht ihm, sondern einem anderen Fatah-Funktionär gegolten haben soll. Barguti drohte mit weiteren Anschlägen in Israel. Kein Ort in Israel sei vor Angriffen sicher, sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz in Ramallah. Unter Hinweis auf die Schießerei am Sonntag vor dem Armeehauptquartier in Tel Aviv sagte Barguti, dies sei eine klare Botschaft an die Israelis, dass die Palästinenser keinen Ort verschonen würden, solange Israel nicht die Souveränität der Palästinenser achte. Die Palästinenser-Regierung ist nicht bereit, nach einer von Israel verbreiteten Namensliste vorzugehen und die als Gewalttäter bezeichneten Personen festzunehmen. Informationsminister Yasser Abed Rabbo sagte am Montag, über mögliche Schritte zur Festnahme könne erst gesprochen werden, wenn Israel ebenfalls Maßnahmen zur Festnahme von Personen einleite, die als "Terroristen und Killer" gegen die Palästinenser im Einsatz seien. (APA/AFP/AP/Reuters)