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Berlin - Die Freigabe eines 100-Millionen-Mark (51,1 Mill. Euro/704 Mill. S) umfassenden Kredites hat der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic beim deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder angemahnt. Der Kollaps seiner Reformregierung in Belgrad sei nur zu verhindern, wenn das Geld "noch im August" eintreffe, schrieb Djindjic einem "Spiegel"-Bericht zufolge in einem Brief an den Kanzler. Ein Anruf des serbischen Ministerpräsidenten bei Finanzminister Hans Eichel sei erfolglos geblieben, schreibt das Magazin. Eichels Beamte wollten, dass erst die westlichen Gläubigerstaaten im September über eine Umschuldung für Jugoslawien entscheiden. Die Bundesregierung hatte Djindjic vor dem Sturz des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic Hilfe in Aussicht gestellt. Djindjic hatte sich in jüngster Vergangenheit bereits mehrfach über die schleppende Hilfe für sein Land beklagt. Ohne wirksame Soforthilfe in Milliardenhöhe drohten schon ab Herbst Demonstrationen und soziale Unruhen, hatte er gewarnt. Mitte Juli hatten die Finanzminister der EU unterstützt von den Außenministern beschlossen, der Regierung in Belgrad eine Finanzhilfe in Höhe von 300 Millionen Euro (4,13 Mrd. S) zur Verfügung zu stellen. Davon werden allerdings 225 Millionen Euro nur als Kredit gewährt, mit dem Altschulden des Landes bei der Europäischen Investitionsbank zurückgezahlt werden müssen. Erst danach erhält Belgrad einen Zuschuss in Höhe von 75 Millionen Euro. (APA/dpa)