Argentinien
Argentinische Gewerkschaften rufen zu Streik auf
Gegen Gehalts- und Pensionskürzungen
Buenos Aires - Argentinische Gewerkschaften haben für
den kommenden Mittwoch zu einem landesweiten Streik gegen die
Sparpläne der Regierung aufgerufen. Der Argentinische Arbeiterbund,
der mehrere Gewerkschaften zusammenfasst und die Mehrheit aller
Angestellten des öffentlichen Dienstes vertritt, erklärte am Samstag,
es müsse gehandelt werden, weil die Zukunft des Landes auf dem Spiel
stehe.
Der Streik richtet sich gegen die Pläne der argentinischen
Regierung, mit Gehalts- und Pensionskürzungen dem Land aus seiner
Finanzkrise zu helfen. Von dem Streik wären staatliche Institutionen
wie Krankenhäuser und Schulen betroffen.
Der argentinische Senat hatte ein von der Regierung
vorgeschlagenes Sparprogramm zur Reduzierung der hohen Schuldenlast
der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas gebilligt. Bis
Jahresende soll das Haushaltsdefizit des Landes auf Null gebracht
werden.
Die jüngste Krise in Argentinien hatte im Juli zu einer
Verkaufswelle an den Finanzmärkten Lateinamerikas geführt. Auslöser
war der Verkauf von Staatsanleihen, für die Argentinien die höchsten
Zinsen seit 1996 zahlen musste. Gebremst wurde der Kurseinbruch von
der Ankündigung des nun beschlossenen Sparpakets der Regierung.
Argentiniens Wirtschaft steckt bereits seit drei Jahren in einer
Rezession.(APA/ag.)