Belgrad - Der jugoslawische Außenminister Goran Svilanovic erwartet von den Verhandlungen mit dem Pariser Klub, die Ende
September beginnen sollen, einen beträchtlichen Schuldenerlass. Konkret soll "ein Großteil" der Schulden Belgrads getilgt werden. Nach der
Rückkehr von einem Besuch in Washington erklärte Svilanovic, dass die Art und Weise wie die Schulden Jugoslawiens beim Pariser Klub in
Höhe von 4,6 Milliarden Dollar geregelt würden auch Auswirkungen auf künftige ausländische Investitionen haben werde.
Die dreiköpfige jugoslawische Delegation, deren Mitglieder nebst Svilanovic auch noch Vizeministerpräsident Miroljub Labus und der
serbische Finanzminister Bozidar Djelic waren, war in Washington bemüht, Unterstützung für die Bemühungen Belgrads um Schuldennachlass
zu bekommen. Die jugoslawische Delegation vereinbarte in Washington auch die Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den
beiden Staaten im September, erklärte Svilanovic. Man werde danach auch über den Status des meist privilegierten Partners in den
Handelsbeziehungen mit den USA sprechen, kündigte der jugoslawische Außenminister an.
Eines der wichtigen Gesprächsthemen mit dem amerikanischen Amtsträgern waren auch die Kosovo-Wahlen im November. Die
jugoslawische Delegation übermittelte US-Außenminister Colin Powell den Standpunkt Belgrads, wonach es gelte, die Sicherheit zu erhöhen,
die Rückkehr von Kosovo-Flüchtlingen zu ermöglichen und das Schicksal von rund 1.300 vermissten Kosovo-Serben aufzuklären, damit sich
die Kosovo-Serben an der Wahl beteiligen. (APA)