Honolulu/Hawaii - Ein niedriger Cholesterinspiegel erhöht bei älteren Menschen das Sterberisiko. Das haben Wissenschaftler der University of Hawaii in einer Langzeitstudie herausgefunden. Die Forscher untersuchten 3.500 amerikanische und japanische Männer zwischen 71 und 93 Jahren und überwachten deren Blutfettwerte über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Mediziner beobachteten, dass sich die Cholesterinwerte im Blut mit zunehmendem Alter der Probanden insgesamt verringerten. Zusätzlich teilten sie die Studienteilnehmer abhängig von der Höhe ihres Cholesterinspiegels in vier Gruppen ein. Gegenüber der ersten Gruppe mit den niedrigsten Werten (2.09-4.32 mmol/L) waren die Sterberaten in der zweiten Gruppe (4.33-4.86 mmol/L) um 28 Prozent vermindert, in der dritten Gruppe (4.87-5.43 mmol/L) um 40 Prozent, in der vierten Gruppe (5.44-9.88 mmol/L) um 35 Prozent. "Unsere Studie beweist, dass ein langfristig sehr niedriger Cholesterinspiegel tatsächlich das Sterberisiko älterer Menschen erhöht", so der Leiter der Studie, Dr. Irwin Schatz. "Die Praxis der Wissenschaft, die Blutfettwerte immer weiter zu reduzieren, kann für Patienten über 70 Jahre damit eher schaden, als den erhofften Nutzen bringen." Besonders hoch sei die Gefahr, wenn das Cholesterin im Blut über einen längeren Zeitraum unter 4.65 mmol/L sinkt. Allerdings gilt das lediglich für ältere Menschen. Wer jünger als 65 ist, sollte erhöhte Cholesterinwerte weiterhin vermeiden. Cholesterin lagert sich an den Gefäßwänden ab, bildet so genannte Plaques und ruft die gefährliche "Arterienverkalkung" hervor. Ist diese Verkalkung sehr stark ausgeprägt, erkrankt der Betroffene leicht an Bluthochdruck oder den gefürchteten Angina-Pektoris-Attacken. Neben diesem "Low Density Lipoprotein" (LDL) genannten, "schädlichen" Cholesterin ist ein anderes Blutfett als "gutes" Choleterin bekannt. Es wird auf Grund seiner hohen Dichte als "High Density Lipoprotein" (HDL) bezeichnet. Zahlreiche Studien belegen, dass HDL positive Wirkung auf das Herz hat. (pte)