Belgrad - Die Spitzenpolitiker des regierenden jugoslawischen DOS-Bündnisses haben sich über einen Vorschlag geeinigt, der als Grundlage für die Verhandlungen mit der montenegrinischen Führung über die Umbildung Jugoslawiens dienen soll. Der serbische Vizeministerpräsident Nebojsa Covic erklärte nach dem Treffen von 18 Führern der DOS-Parteien, dass der jüngste Vorschlag "viele Berührungspunkte" mit dem Vorschlag habe, welcher Anfang des Jahres vom jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica und dem serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic ausgearbeitet worden war. Damals war Podgorica die Umwandlung des gemeinsamen Staates in eine "funktionelle Föderation", bzw. eine Konföderation mit nur wenigen gemeinsamen Institutionen vorgeschlagen worden. Der Vorschlag war bei den montenegrinischen Regierungsparteien auf Ablehnung gestoßen. Laut Covic sei man bei der Ausarbeitung des jüngstens Vorschlages von der "faktischen Situation"'ausgegangen. Er sehe gemeinsame Außenpolitik, Verteidigung sowie einheitliches Steuer- und Währungssystem vor. Am Donnerstag hatte sich bereits die montenegrinische Sozialistischen Volkspartei (SNP) für den Vorschlag ausgesprochen. Laut Covic soll der Vorschlag nun von der föderalen und der serbischen Regierung auch formell bestätigt werden. Danach sollen darüber auch Verhandlungen mit Vertretern des offiziellen Podgorica beginnen. Der montenegrinische Ministerpräsident Filip Vujanovic hat den Vorschlag indes als "absolut unannehmbar" bezeichnet. Die Teilrepublik setzt sich für eine Union zweier unabhängiger Staaten - Serbiens und Montenegros - ein, die auch zwei Sitze in den Vereinten Nationen haben sollten. Belgrad und die montenegrinische Opposition sind allerdings dagegen. Eine feste Föderation sei für Montenegro absolut unannehmbar, erklärte Vujanovic. Er fügte jedoch hinzu, dass erst die Gespräche mit dem DOS-Bündnis abgewartet werden müssten. (APA)