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Monrovia - Truppen der Regierung und der Opposition überziehen den Norden Liberias nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) mit einer regelrechten Terrorkampagne. In einem Bericht der Organisation hieß es am Donnerstag, Augenzeugen hätten von willkürlichen Festnahmen, Folterungen, Vergewaltigungen und Morden berichtet. An den Übergriffen auf mehr als 200 Menschen seien sowohl Soldaten als auch Rebellen beteiligt. Die Festgenommenen seien geschlagen und gezwungen worden, barfuß über Glasscherben zu gehen, hieß es in dem Bericht. Frauen und Mädchen seien an Kontrollpunkten vergewaltigt worden, als sie vor den Gefechten geflüchtet seien. "Das Ausmaß der Vergewaltigungen an Frauen und Mädchen, einige davon erst zwölf Jahre alt, deutet darauf hin, dass damit die Zivilbevölkerung terrorisiert werden soll", erklärte ai. Kämpfer der Rebellen hätten Frauen vergewaltigt, die sie verdächtigten, die Regierungstruppen zu unterstützen. Ein 29-jähriger Mann beschrieb die Ermordung von zwei Männern, die sich nach ihrer Gefangennahme weigerten, ihren Peinigern Informationen über die Zahl und Positionen der Regierungstruppen zu nennen. Der Augenzeuge sagte der Organisation, eine ebenfalls gefasste Frau sei mehrfach vergewaltigt worden, einmal mit einem Stück Holz. In der liberischen Hauptstadt Monrovia erklärte Regierungssprecher Reginald Goodridge, die liberischen Truppen seien sehr diszipliniert. Den Bericht bezeichnete er als boshaft und falsch. Im Bezirk Lofa brachen im vergangenen Jahr in der Nähe der Grenze zu Guinea Gefechte aus. Rund 35.000 Menschen flüchteten vor den Kämpfen. (APA/AP)