Wien - "Zu hoch und der Sache nicht dienlich" sind für die Wirtschaftskammer (WKÖ) die vom Marktforschungsunternehmen IDC am Mittwoch veröffentlichten Zahlen über den Fachkräftemangel im IT-Bereich. IDC geht heuer vom Fehlen von rund 60.000 IT-Fachkräften aus. In einer WIFO-Studie vom April und der Synthesis-Studie des Wirtschaftsministeriums vom Mai würde der IT-Fachkräftemangel dagegen nur auf 7.400 für das Jahr 2002 geschätzt, betonte Friedrich Bock von der Arbeitsgemeinschaft Informationsgesellschaft der WKÖ in einer Aussendung am Donnerstag. Trotz dieser Diskrepanz in den Zahlen bleibe als Tatsache ein Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften für die Wirtschaft übrig, betonte Bock. Er fordert ein nationales Bündnis für Weiterbildung, eine rasche Erhöhung des qualifizierten Frauenanteils und die Einrichtung von universitären Kurzcolleges für die Ausbildung von IT-Fachleuten. Neue Lehrberufe Die Wirtschaft selbst wirke dem Mangel bereits aus eigener Kraft entgegen, so Bock. Unter anderem seien fünf neue Lehrberufe im IT-Bereich geschaffen worden, außerdem würden berufsbildende Schulen und Fachhochschulen finanziell unterstützt. Darüber hinaus gebe es umfangreiche Umschulungsangebote und rund 3.000 IT- und wirtschaftsspezifische Stipendien der WKÖ. Den kurzfristigen Bedarf möchte Bock durch den Import qualifizierten Personals abdecken. Hier zeige die IDC-Studie sehr deutlich die Zustimmung der heimischen Klein- und Mittelbetriebe für den Zuzug ausländischer Fachkräfte. (APA)