Berlin - Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will für homosexuelle LebenspartnerInnen von Angestellten im öffentlichen Dienst möglicherweise bereits im nächsten Jahr die gleichen Rechte wie für EhepartnerInnen durchsetzen. "Es könnte sein, dass wir diese Forderung schon Anfang nächsten Jahres in die Tarifverhandlungen einbringen", sagte Rainer Friebertshäuser, Verdi-Bereichsleiter öffentlicher Dienst, in einem Vorabbericht des "Handelsblatts" (Donnerstagausgabe). Zwar gebe es noch keinen offiziellen Beschluss der Tarifkommission, wohl aber einen Grundsatzbeschluss der ÖTV vom vergangenen November. Verdi wolle etwa erreichen, dass homosexuelle LebenspartnerInnen wie Verheiratete ein Recht auf Freistellung für die Eheschließung sowie im Krankheits- und Todesfall der/des Partnerin/s erhalten. Die Forderung nach der Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften mit der Ehe sei bisher stets von den ArbeitgeberInnen abgelehnt worden, räumte der Verdi-Tarifexperte Friebertshäuser in dem Zeitungsbericht ein. Demnach erhalten Angestellte im öffentlichen Dienst zurzeit jährlich 2.000 Mark (1.023 Euro/14.071 S) mehr Gehalt, wenn sie verheiratet sind. Ihre Zusatzversorgung im Alter falle höher aus, und sie bekämen Hinterbliebenenrente. (APA/Reuters)