Columbus - Wissenschaftler der Ohio State University haben ein neues computergestütztes Verfahren zur Diagnose von Brustkrebs entwickelt. Als diagnostischer Schritt zwischen Mammografie und Biopsie konzipiert, werden Magnetresonanz-Bilder auf verschwommene Regionen hin analysiert. Diese Unschärfen können mit Mikroverkalkungen in Zusammenhang stehen, die ihrerseits vielfach Indikatoren einer Krebserkrankung sind. Bei ersten Tests lag die Treffsicherheit des neuen Verfahrens bei fast 100 Prozent. In zwei Jahren sollen gemeinsam mit Radiologen erste konkrete Diagnoseversuche durchgeführt werden. Das neue Verfahren beruht auf der Erkenntnis, dass Verkalkungen der Brust auf Magnetresonanz-Bildern als verschwommene Bereiche sichtbar werden. Die magnetischen Eigenschaften der Verkalkungen unterscheiden sich leicht von normalem Gewebe. Das Team um Bradley Clymer entwickelte ein Computerprogramm, das geringfügige Veränderungen zwischen den Bildpunkten erkennen kann, die für das freie Auge nicht sichtbar sind. Die Software erstellte in der Folge 14 Maßeinheiten für Unterschiede zwischen den Pixeln, so genannte Struktureigenschaften, die das Ausmaß der Unschärfe in den verschiedenen Bereichen eines Bildes quantifizieren. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler an der Modellierung des Unschärfe-Effekts von spezifischen Arten und Erscheinungsformen von Verkalkungen. Clymer erläutert: "Dann können wir ein normales Bild entsprechend einem bestimmtem Tumortyp verändern und testen, ob die Verzerrung durch die statistische Analyse der Struktur richtig erkannt wird. Wenn das für alle möglichen Formen von Verkalkungen funktioniert, dann können wir an Studien mit Patientinnen denken." Das neue Verfahren soll die Anzahl der schmerzhaften Biopsien senken, die laut Clymer in sieben von zehn Fällen ergeben, dass kein bösartiger Tumor vorhanden ist. (pte)