Haus der Architektur Graz

Foto: Plakat/Haus der Architektur Graz
Graz - Für Bauherren ist der Bau eines eigenes Hauses meist die Erfüllung eines Traums, für Architekten eine Herausforderung, weil es vor allem darum geht, künftige Bewohner von eingefahrenen Vorstellungen abzubringen. Wie unterschiedlich diese Bauaufgaben von steirischen Architekten gelöst werden, zeigt nun die diesjährige Sommerausstellung Das private Haus im Haus der Architektur. Architekturkritiker Friedrich Achleitner, Architekt Eilfried Huth und Bauherr Erwin Schmuck wählten aus einer Vielzahl von Projekten 40 Häuser aus. Die im Raum schwebenden Modelle - Themenbereichen wie Low Budget House, Villa, Holzhaus, Niedrigenergiehaus zugeordnet - sind sogar in dreidimensionaler Form erlebbar. Erwin Schmuck, Initiator der von Susanne Weigelt und Michael Lingenhöle gestalteten Schau, hat sich trotz Warnungen wie "Architekten wollen sich selbst ein Denkmal setzen" mit einem solchen eingelassen. Und hat es nicht bereut. Architekt Hans Gangoly, der die Ansprüche der Bewohner stets respektierte, schuf ein rundum perfektes Wohnumfeld. Freilich: Die Chemie zwischen Architekt und Auftraggeber muss stimmen. Das bestätigen auch Erich und Maria Jeindl: "Wir fühlten uns bei Alfred Bramberger gut aufgehoben, wir konnten uns in seine Arme fallen lassen." Ein schönes Kompliment für den Architekten, der sich mit einem leichtfüßigen Zubau an deren Haus revanchierte. Die Planung von Einfamilienhäusern ist für jeden Architekten faszinierend, bemerkt Irmfried Windbichler. Er hatte es zuletzt mit einem speziellen Fall zu tun. Der Bauherr wollte kein Haus für sich, sondern für seine Oldtimer. Der Tiroler entwarf eine Galerie mit großer Glasfassade. So haben die Autos eine schöne Aussicht, der Besitzer kann sie vom Pool aus wie in einer Vitrine betrachten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2. 8. 2001)