Rom/Genua - Der Bus der österreichischen Theatergruppe "Volxtheaterkarawane" ist nach Angaben des Wiener Rechtsanwalt Wilfried Embacher bereits eine Woche vor dem G-8-Gipfel in Genua durchsucht worden. Gegenüber der APA erklärte Embacher, die italienische Polizei habe das Fahrzeug bereits am 14. Juli im ligurischen Badeort Portovenere inspiziert. "Die Polizei kontrollierte die Keulen, Gasmasken und andere Theaterrequisiten und erhob keinerlei Einwände. Eine Woche später sei der Bus erneut durchsucht worden. Dabei fand die Polizei dieselben Gegenstände, die nun als Beweise der Verbindung der "Karawane" zur Anarchistengruppe 'Black Block' bewertet werden", sagte der Rechtsanwalt. Der Jurist, der im Auftrag der Theatergruppe und einiger Familienangehöriger die Aktivisten betreut, betonte, es sei "auffallend", dass dieselben Gegenstände bei Durchsuchungen vor und nach dem Gipfel in Genua so unterschiedlich bewertet worden seien. Der Wiener Rechtsanwalt arbeitet mit italienischen Kollegen zusammen, um den Untersuchungsrichtern bei der Überprüfung des Hafttermins nächste Woche Entlastungsmaterial vorzulegen. Es handle sich vor allem um Fotos und Videos, die die Theater-Aktivität der Gruppe beweisen sollen. Auf friedliche Weise aufgetreten Die Theatergruppe sei auf vollkommen friedliche Weise beim Wirtschaftsforum in Salzburg Ende Juni aufgetreten, sagte der Rechtsanwalt. Sie sei seit Jahren aktiv, ihre Tätigkeit leicht dokumentierbar. Embach zeigte sich optimistisch, dass die italienischen Untersuchungsrichter auf Grund des vorgelegten Materials die Freilassung der Theatergruppe anordnen werden. Der Rechtsanwalt erwägte im Gespräch eine Verlängerung des Aufenthalts in Italien, um seine italienischen Kollegen weiterhin in ihrer Arbeit für die Freilassung der Österreicher zu unterstützen. Ein weiteres Treffen mit den Inhaftierten ist geplant. Die 16 Mitglieder der Theatergruppe "VolxTheaterKarawane" befinden sich nach Geschlechtern getrennt in den Haftanstalten Voghera und Alessandria. Sie werden seit Bekanntgabe ihrer Verhaftung laufend von den Vertretern des österreichischen Generalkonsulats Mailand und der österreichischen Botschaft Rom betreut. (APA)