Wenn die Haut schlapp macht, ist oft ein Mangel an Vitaminen oder Mineralien schuld an der Misere. Sehr trockene Haut zum Beispiel ist ein Hinweis auf eine unzureichende Versorgung mit den Vitaminen A, E und Biotin. Seit die Zusammenhänge bekannt sind, packt die Kosmetikindustrie diese "Hautverschönerer" mit Vehemenz in die Tube oder Ampulle. Kaum ein Pflegeprodukt kommt mehr ohne einen der gesunden Faltenkiller oder Radikalenfänger aus, von "A" (wie das "Anti-Falten"-Vitamin A) bis "F" (wie die feuchtigkeitsspendende Linolsäure). Dass Vitamine und Mineralstoffe nicht nur gesund sind, sondern "schön" machen, indem sie helfen, die Beschaffenheit von Haut, Haaren und Nägeln zu verbessern, ist gut belegt. Die meisten Forscher gehen aber von einer Wirksamkeit "von innen", durch Ernährung, aus. Ob die Vitaminzufuhr "von außen", durch Kosmetika, wirklich nützt, ist noch umstritten. "Vitaminfresser" In unsere moderne Lebensweise haben sich aber "Vitaminfresser" eingeschlichen. Eine Zigarette etwa "killt" Forschungsergebnissen zufolge rund 30.000 Mikrogramm des Zellretters Vitamin C. Auch Stress oder starke Gefühlsschwankungen wie ein deftiger Beziehungskrach machen den gesunden "Kraftstoffen" den Garaus, ebenso körperliche Anstrengungen wie Sport oder auch Krankheit. Fettarme Diäten erschweren die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Alkohol setzt besonders Vitamin B zu. Die wichtigsten Vitamine von A bis F Vitamin A (Retinol) werden verjüngende Eigenschaften zugeschrieben. Es soll regenerierend wirken, den Aufbau neuer Hautzellen fördern sowie Gewebespannung und Durchblutung verbessern. In den vergangenen Jahren Retinoal vor allem als Anti-Falten-Wunderstoff in Anti-Age-Produkten bejubelt. Vitamin E (Tocopherol) bindet nicht nur so genannte Freie Radikale ("Umweltgifte", die Haut schädigende Sauerstoffverbindungen, Anm.) und wirkt damit der durch Licht/Sonne verursachten Hautalterung entgegen. Als Antioxidant und natürlicher Konservierungstoff verhindert es, dass Öle und Fette in Pflegeprodukten durch Kontakt mit Sauerstoff ranzig werden. Außerdem strafft es die Haut und festigt das Bindegewebe, wirkt beruhigend und mindert Rötungen. Vitamin C unterstützt die Wirkung von Vitamin E, indem es den "Kollegenstoff" regenerieren hilft. Zudem soll es die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen verhindern. Vitamin D kommt meist als Vitamin B3 (Calciferol) in Kosmetika vor und soll die Schutzfunktion der Haut verbessern. Vertreter der Vitamin-B-Gruppe sollen die Abwehrkräfte stärken. Biotin (früher Vitamin H genannt) wird vor allem gegen trockene Haut eingesetzt. Zudem soll es den Lipidgehalt normalisieren können. Panthenol oder Provitamin B5 bzw. seine weniger stabile Form Panthotensäure, ein Klassiker der Kosmetik, fördert die Zellteilungsrate und beschleunigt dadurch die Regeneration. Spröde Haut wird geschmeidig, der Feuchtigkeitsgehalt verbessert. Seiner beruhigenden und entzündungshemmenden Wirkung wegen ist es auch in vielen After-Sun-Produkten zu finden. Vitamin F wird von der modernen Wissenschaft eigentlich gar nicht mehr als Vitamin angesehen. Die Linolsäure ist eine essenzielle Fettsäure, die dazu beitragen soll, den idealen Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu erhalten. Cremes können die Haut schützen und pflegen. Wichtiger als die Pflege ist eine vernünftige Ernährung. Viel Gesundes, vor allem Obst und Gemüse, nährt die Haut von innen. Die drei wichtigsten Antioxidantien Vitamin C, E und Beta-Carotin (Provitamin A) findet man beispielsweise in größeren Mengen in Zitrusfrüchten, Schwarzen Johannisbeeren und Rotem Paprika (C), in Nüssen und Pflanzenölen (E) bzw. im Fall von Beta-Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandelt, in gelben und roten Gemüse- und Obstsorten. Biotin kommt z.B. in Milch und Soja vor, Vitamin D im Lachs. Ein Lieferant für Folsäure ist Vogerlsalat. (APA/red)