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New York - Die US-Umweltbundesbehörde will UV-Licht zur Abtötung von Wassermikroorganismen - so genannten Protozoen - einsetzen. In Europa wird ultraviolettes Licht bereits seit vielen Jahren in Wassersystemen zur Beseitigung von Bakterien und Viren verwendet. Parasiten wie Giardia-Gattungen und Cryptosporidien stellen seit den vergangenen zehn Jahren ein landesweites Problem dar, da die Protozoen gegenüber herkömmlichen Wasserreinigungssytemen immun geworden sind. Chemische Systeme wie Chlorierung sind unwirksam. Eine Vorreiterrolle soll dabei New York City übernehmen. Hier soll eine Filtrationsanlage mit einem Investitionsaufwand von rund sechs Mrd. Dollar errichtet werden. Die Kosten für das integrierte UV-System sollen Schätzungen zu Folge weniger als 160 Mio. Dollar betragen. Experten erklären den Prozess als einfach zu handhaben. Sechs bis zwölf in Rohren installierte Lampen bestrahlen das durchlaufende Wasser mit UV-Licht, dessen Wellenlänge kürzer ist als die von sichtbarem Licht. Im Fall von Bakterien und Viren spaltet es die Erbsubstanz DNA (Desoxyribonukleinsäure), so dass sich diese nicht mehr replizieren kann. Wie Protozoen entstehen ist noch nicht völlig geklärt. Wissenschaftler gehen von einer chemischen Reaktion aus. "Wahrscheinlich ist es eine Vernetzung aus chemischen Stoffen", erklärte die Präsidentin der International Ultraviolet Asscociation, Jennifer Clancy. Protozoen sind mikroskopisch kleine Einzeller, die ein Unterreich der Tiere mit rund 20.000 Arten. Sie vermehren sich in der Regel ungeschlechtlich durch Zweiteilung, andere durch Vielteilung. Viele Protozoen sind Krankheitserreger und verursachen Infektionskrankheiten. Cryptosporidium ist neben Giardia die wichtigste Protozoenart in Zusammenhang mit Infektionskrankheiten. Die Protozoen sind höher entwickelt als Bakterien und sind rund zehn Mykrometer (µm) groß. Die Mikroorganismen können Darmerkrankungen verursachen, die für Menschen mit geschwächtem Immunsystem lebensbedrohlich sind. (pte)