Wien - Im Finale um die Eurobowl der American Footballer hatten die Chrysler Vikings gegen die Bergamo Lions nichts zu bestellen. Die Wiener wehrten sich am Samstag auf der Hohen Warte zwar tapfer, unterlagen dem Titelverteidiger aber dennoch klar 11:28. Die mit zahlreichen US-Legionären gespickte italienische Truppe ließ die Offense des österreichischen Meisters schlecht aussehen, in der Folge war auch die Abwehr der Vikings vor allem mit den Sturmläufen des überragenden Runningbacks Tyrone Rush überfordert. Dabei hatte es für die Hausherren gut begonnen. Peter Kramberger schoss die Vikings, die erstmals seit dem 20. Mai, der Niederlage bei den Hamburg Blue Devils, den Platz als Verlierer verließen, mit einem Field Goal 3:0 in Führung. Dann aber kam der große Auftritt von Rush, der mit zwei Touchdowns auf 14:3 für die Gäste stellte. Sehenswerter Sololauf von Quarterback Chris Calaycay Doch die Wiener steckten nicht auf und kamen im dritten Viertel durch einen sehenswerten 65-Yard-Sololauf des stärksten "Wikingers", Quarterback Chris Calaycay, und einer erfolgreichen Two-Point-Conversion auf 11:14 heran. Dabei war Calaycay ursprünglich gar nicht als Spieler vorgesehen. Eigentlich Defense-Coach, musste der US-Amerikaner im März für Brian Traeger einspringen, der sich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von den Wienern verabschiedet hatte und in die USA heim gereist war, weil seine Freundin in der siebenten Woche schwanger war. Zwei Touchdowns von Soresini Aber die Hoffnungen der Vikings auf eine Sensation währten nicht lange. Mit zwei Touchdowns sorgte Matteo Soresini für die endgültige Entscheidung. Der Stimmung bei den rund 6.500 Zuschauern tat dies freilich keinen Abbruch. Bei der Siegerehrung durch den neuen EFAF-Präsidenten Robert Huber wurden Sieger wie Verlierer gleichermaßen bejubelt. "Es war eine tolle Atmosphäre", war auch der Deutsche begeistert. (APA)