Graz - Für die Sturm-Fans brechen schwere Zeiten an: Laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" will Kapitän Ivica Vastic den Verein verlassen. "Mir reicht es, ich habe genug davon, für jeden Misserfolg den Schuldigen zu spielen. Ich möchte den Klub verlassen" sagte Vastic der "Kleinen Zeitung". Der Kapitän hat von diesem Plan auch schon Präsident Hannes Kartnig in Kenntnis gesetzt. "Ich habe mir alles gut überlegt und erst dann zum Telefon gegriffen und Präsident Hannes Kartnig informiert, dass ich weg von Sturm möchte." Vastic stellt zudem klar, dass sein Ansinnen "nicht an Trainer Ivica Osim oder Manager Heinz Schilcher" liegt. Doch sei die Enttäuschung über Kartnig zu groß. "Man verliert die Lust, den Spaß am Fußball", sagt Vastic. "Ich bin einfach bitter enttäuscht von der Art und Weise, wie Herr Kartnig die Mannschaft und vor allem mich in letzter Zeit behandelt und kritisiert." Immerhin habe die Mannschaft zwei Meistertitel, drei Cupsiege und drei Mal die Champions League erreicht. Was Vastic noch stört: "Wenn es gut geht, steht der Präsident im Mittelpunkt und wenn es schlecht läuft, ist die Mannschaft schuld. So kann es nicht weitergehen." Dabei beteuert Vastic, dass ihm Sturm alles bedeutet. "Ich bin den Sturm-Fans, meinen Fans, unendlich dankbar für jede Unterstützung - aber jetzt ist die Zeit reif für den Abschied." Kartnig reagiert... Der Sturm-Präsident hat auf die Ankündigung des Kapitäns gelassen reagiert. "Ivo hat mich angerufen und gesagt, er hat noch einen Vertrag für ein Jahr und er wird danach nicht mehr unterschreiben. Und wenn es sein muss, wäre er geneigt, schon jetzt zu gehen. Er möchte sich einen anderen Klub suchen, damit er noch was verdient und der Verein auch noch was verdient, das ist korrekt von ihm. Ich sage auch, ich muss an die Wirtschaftlichkeit des Klubs denken. Vastic ist jetzt 32 und nächstes Jahr ist er 33. Wenn er gehen sollte, können wir jetzt noch Geld lukrieren. Aber ich sage, es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht wird", wird Kartnig auf der Vereins-Homepage zitiert. Es ist nur eine gute Story in der Fußball-losen Zeit", erklärte der weiter, legte sich jedoch für den Fall der Fälle fest: "Unter 50 Millionen geht nichts, das ist das Mindeste", ließ er Interessenten ausrichten. Kartnig: "Jeder ist ersetzbar, wir sind ohne Ivo in der Champions League Gruppensieger geworden." ...und setzt nach "Der Jugo-Partie hat nicht gepasst, dass ich den Amoah verpflichtet und Popovic gekündigt habe." Wer gehen wolle, solle gehen. "Ich kann auch für den Herrn Schopp nicht sieben Millionen netto zahlen." Markus Schopps Vertrag läuft im Dezember aus. Haas, Schopp, Vastic, Wetl, alle seien sie schon im Ausland gewesen und reumütig wiedergekehrt. "Erleiden eh alle Schiffbruch, und die zweite deutsche Liga ist ihnen zu minder." Kartnig glaubt, dass sein langjähriger Spielmacher und Kapitän "beleidigt ist, weil wir einen Spielmacher suchen und er vielleicht Libero spielen muss. Auch ein Star muss wissen, was sich gehört. Ich kann mir von Vastic oder Kocijan nicht dreinreden lassen, wen der Verein kauft. "Ich habe in der Nacht noch mit Trainer Osim telefoniert und er sagt, die Enttäuschung, die einige Spieler erlitten haben, sitzt noch sehr tief. Ivica ist in Wahrheit ein Mimoserl, man muss ihn lieb haben und streicheln und Bussi hin und Bussi her und sagen, du bist der Schönste, der Größte und der Beste, Ivo will verwöhnt werden. Aber ich kann die Fans beruhigen, das beruhigt sich wieder", hieß es weiters. (APA)