Kabul - Die Taliban haben allen ausländischen Frauen in Afghanistan das Autofahren verboten. In einem Brief an internationale Hilfsorganisationen begründete die herrschende radikalislamische Miliz diese Maßnahme mit ihrer Sorge um die Umwelt und die örtlichen Traditionen, wie Mitarbeiter der Organisationen am Donnerstag mitteilten. Immer wieder würden ausländische Frauen am Steuer von Autos gesehen, dies "widerspricht jedoch der Tradition des Landes und ist verhängnisvoll für die Umwelt", heißt es in dem Schreiben aus der vergangenen Woche. Tatsächlich ist den Frauen in Afghanistan das Autofahren nicht ausdrücklich verboten; ihr bodenlanger Schleier, der die Sicht einschränkt, macht das Fahren jedoch für sie praktisch unmöglich. Sollte das Verbot tatsächlich in Kraft treten, würde das die Arbeit der Hilfsorganisationen noch zusätzlich erschweren. Bereits am Mittwoch hatte UNO-Koordinator Eric de Mul damit gedroht, die Hilfen für die von Dürre bedrohte Bevölkerung zu beenden, sollte die Arbeit der internationalen Organisationen weiterhin von den Taliban durch immer neue Hürden behindert werden. Anhaltende Dürre sowie der Bürgerkrieg haben inzwischen rund eine Million Menschen an den Rand des Hungertods getrieben. (APA)