Bern - In der kosovo-albanischen Tageszeitung «Bota Sot» ist ein verfälschtes Interview mit dem Schweizer Verteidigungsminister Samuel Schmid erschienen. Schmids Ausführungen wurden zum Teil völlig verfälscht ins Albanische übersetzt, einzelne seiner Aussagen sind frei erfunden. Wie der Sprecher des Schweizer Verteidigungsministeriums, Oswald Sigg, im Fernsehen erklärte, habe Minister Schmid "vermutlich nicht gewusst", wer ihn am 3.Mai um ein Gespräch gebeten habe. Der Korrespondent von "Bota Sot" habe sich zwar dem Schweizer Verteidigungsminister mit Namen vorgestellt, führte Sigg gegenüber der Nachrichtenagentur sda aus, Schmid habe jedoch nicht die Verbindung zu der Zeitung hergestellt. Das Ministerium habe jedenfalls die Bedingungen für das Gespräch zu wenig geklärt, räumte Sigg ein. Grösste Tageszeitung des Kosovo Aus dem zehnminütigen Gespräch im Genfer Presseclub machte die Zeitung ein ganzseitiges Exklusivinterview. Schmid wurde zum Beispiel so zitiert: "Die Albaner im Kosovo waren viele Jahre Opfer des serbischen Terrors und des serbischen Genozids unter Führung des kriminellen Milosevic. Die wissen am besten, dass es Gewehre waren, die den Frieden gebracht haben". "Bota Sot" ("Welt heute") verfügt über sechs Redaktionen: in Zürich, Frankfurt, New York, Pristina, Tirana und Tetovo (Mazedonien). Mit einer Auflage von 70.000 bis 120.000 Exemplaren ist sie die grösste Tageszeitung des Kosovo. In der Schweiz werden 7000 Exemplare vertrieben. (APA/sda)