Die Bertelsmann Music Group (BMG ), einer der weltgrößten Musikanbieter, befindet sich in der Talsohle. "Das Geschäftsjahr 2000/2001 wird das schlechteste in der BMG-Geschichte", sagte BMG-Chef Rolf Schmidt-Holtz laut einem vorab veröffentlichten Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). Neben einem stagnierenden Musikmarkt nannte der BMG-Chef "hohe Einmalaufwendungen" im Zuge der Restrukturierung des Bereichs als Grund für das schlechtere Abschneiden der seit Jahren kränkelnden Musiksparte. Keine Umsatzzuwächse im Finanzjahr zu erwarten Für das am 30. Juni 2001 zu Ende gehende Finanzjahr erwartet Schmidt-Holtz dem Blatt zufolge auch keine Umsatzzuwächse. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte BMG 4,87 Milliarden Euro (4,87 Mrd. Euro/67,01 Mrd. S) umgesetzt und dabei einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 223 Millionen Euro eingefahren. Schmidt-Holtz wollte Medienspekulationen nicht kommentieren, wonach BMG für das Gesamtjahr rote Zahlen schreiben werde. "Wir hatten ein schlechtes 1. Halbjahr", sagte er lediglich. Für das Geschäftsjahr 2002, das sich dann mit dem Kalenderjahr deckt, werde die BMG wieder "ein Rekordergebnis ausweisen". Myplay soll Kunden bringen Am Mittwoch hatte der Medienkonzern Bertelsmann AG bekannt gegeben, dass er das kalifornische Unternehmen Myplay Inc. übernimmt (derStandard.at berichtete: Bertelsmann übernimmt "Myplay " ), mit dessen Produkten Musikstücke im Internet abonniert und digital gespeichert werden können. Die E-Commerce-Sparte der Bertelsmann AG werde die MyPlay-Technologie für den weiteren Ausbau ihres Abo-Services einsetzen, sagte der Chef der Bertelsmann eCommerce Group (BeCG), Andreas Schmidt, in einer Telefonkonferenz. MyPlay werde in die geplante neue Unternehmensgruppe BeMusic integriert, die mit einem Kundenpotenzial von 35 Millionen Menschen weltweit einen Umsatz von 2,2 Milliarden Mark (1,125 Mrd. Euro/15,5 Mrd. S) erwirtschaften werde. Über den Kaufpreis von MyPlay machte Schmidt keine Angaben. In Medienberichten wurde der Preis mit rund 30 Millionen Dollar (35,1 Mill. Euro/482 Mill. S) beziffert. MyPlay hat den Berichten zufolge 6,5 Millionen Nutzer. (APA/Reuters)