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Foto: APA/Birdlife
Göttlesbrunn - "Pfoh, ist der hübsch. Da, da fliegt noch einer." Ein farbenprächtiger Vogel verschönt die weniger ansehnlichen Sand-und Kiesgruben im Hainburger Hügelland: der Bienenfresser. Der aus Afrika stammende Vogel kommt im Mai nach Ostösterreich, um zu brüten. Er gräbt seine Brutplätze in die senkrechten Sand- oder Lösswände der Sand und Kiesgruben. Früher dienten dem Bienenfresser dazu die Steilufer nicht regulierter Gewässer. Seit zwei Jahren fühlen sich die Rohstoff-Industriellen nun als Naturschützer. Der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie, der Naturschutzbund NÖ und der WWF haben Schutzmaßnahmen für die bedrohte Vogelart entwickelt. Durch gezielte Abgrabungen soll der Bienenfresserbestand langfristig gesichert werden. "Wir wollen den Bewohnern vermitteln, dass unsere Gruben nicht nur schiach und staubig sind, sondern dass neue Lebensräume für seltene Tiere geschaffen werden", betont Carl Hennrich, Geschäftsführer des Fachverbandes. Die Anrainer wollen das Umweltengagement der Grubenbesitzer jedoch nicht so recht anerkennen. Immer wieder gibt es Probleme bei Bewilligungsverfahren, beschweren sich die Unternehmer. Gemeinden und Anrainer verhinderten oft die Ausbaupläne. Der Fachverband hofft auf guten Willen und auf die Novellierung des noch jungen Mineralrohstoffgesetzes. Vor allem die 300-Meter-Schutzzone zu Siedlungen soll auf 100 Meter reduziert werden, so die Hauptforderung des Fachverbandes. Die Novelle soll noch vor dem Sommer in den Ministerrat kommen. (ask, DER STANDARD, Print-Ausgabe 31. 5. 2001)