Der französische Telekomausrüster Alcatel ist nach den geplatzten Fusionsverhandlungen mit dem US-Konzern Lucent nicht auf der Suche nach Übernahmen oder Zusammenschlüssen. "Ich gehe davon aus, dass es Konsolidierungen geben wird. Alcatel braucht keine Konsolidierung. Alcatel hat eine gute Dynamik mit guten Produkten", sagte Firmenchef Serge Tchuruk am Mittwoch in einem Gespräch mit Analysten. Wenn sich eine Gelegenheit ergeben würde, die sowohl für die eigenen Aktionäre als auch für die des anderen Unternehmens Sinn machen würde, dann könnte man darüber nachdenken, fügte Tchuruk hinzu. "Aber wir jagen dem nicht hinterher." Es gehe auch nicht darum, um jeden Preis die Präsenz in den USA zu erhöhen, sagte Tchuruk weiter. Der Alcatel-Chef wollte sich jedoch nicht dazu äußern, ob sich das Unternehmen weiter um die Glasfaser-Sparte von Lucent bemühen werde. Aus dem Interesse an diesem Geschäftsbereich heraus hatte sich Alcatel ursprünglich um Lucent bemüht. Analysten bewerten das Lucent-Glasfasergeschäft mit bis zu fünf Mrd. Dollar (5,84 Mrd. Euro/80,4 Mrd. S). Alcatel und Lucent hatten ihre Fusionsverhandlungen am Dienstagabend wegen Uneinigkeit über künftige Besitz- und Managementverhältnisse abgebrochen. Bei einem Zusammenschluss wäre der weltgrößte Telekomausrüstser mit einem geschätzten Wert von 50 Mrd. DM (25,6 Mrd. Euro/352 Mrd. S) entstanden. (apa)