London - Auch 100 Tage nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) ist die hochansteckende Tierkrankheit in Großbritannien noch nicht ausgerottet. Im Gegenteil: Aus den bis Anfang Mai gar nicht betroffenen nordenglischen Grafschaften Yorkshire, Cheshire und Lancashire werden täglich neue Fälle gemeldet. "Zweite Welle" wird von Regierung heruntergespielt Die Bauernschaft befürchtet, dass das wahre Ausmaß der "zweiten Welle" der Epidemie von der Regierung in London "heruntergespielt" wird. Sie hatte für das verlängerte Himmelfahrt-Wochenende die Wanderbeschränkungen für ländliche Gebiete aufgehoben. Seit dem 10. Mai sind in der Umgebung der Stadt Settle in Nord- Yorkshire 31 MKS-Fälle bestätigt worden. Am Mittwoch wurde in der Grafschaft Cheshire ein dritter Fall offiziell registriert. In der nordöstlichen Grafschaft Lancashire gibt es vier Höfe, die von der Seuche betroffen sind. Stephen Dew, Vorsitzender des Bauernverbandes (NFU) für Nord- Yorkshire, erklärte der "Times" : "Die Bauern hier sind fest davon überzeugt, dass sie am Beginn einer großen Entwicklung stehen. Viele von ihnen glauben, dass die Wahrheit bis nach den Unterhauswahlen am 7. Juni zurückgehalten werden soll." Mehr als drei Millionen Tiere sind bereits getötet worden Nach Regierungsangaben vom Mittwoch liegt die Zahl der betroffenen Höfe und Betriebe landesweit bei 1.664. Mehr als drei Millionen Tiere sind seit Ausbruch der Seuche Mitte Februar getötet worden. MKS gilt als hochinfektiös, aber für den Menschen als weitgehend ungefährlich. (APA/dpa)