München - Der FC Bayern München plant wichtige personelle Änderungen. "Wir stehen vor einem großen Umbruch. In zwei Jahren sind vom Stamm etwa fünf Spieler nicht mehr dabei", sagte Uli Hoeneß, Manager des deutschen Fußball-Meisters und Champions-League-Siegers, in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Gleichzeitig sprach sich der 49-Jährige für Nationaltorwart Oliver Kahn als seinen Nachfolger aus. "Er hat den wirtschaftlichen Background, und er liebt den Verein", betonte Hoeneß. Die Qualitäten des Olli Kahn Mit den Glanztaten in den vergangenen Wochen stehen Kahns Aktien in München so hoch wie noch nie. Vize-Präsident Karl-Heinz Rummenigge stellte ihm einen Vertrag bis zum Karriereende in Aussicht, der ihn angeblich auf die Gehaltsstufe eines Stefan Effenberg hebt, dessen Jahresgehalt auf acht Millionen Mark taxiert wird. Anschließend soll der 32-Jährige auch nach Rummenigges Wunsch in die Chefetage des FC Bayern aufrücken. "Der Olli ist, was seinen Intellekt angeht, eine starke Persönlichkeit. Er besitzt ohne Zweifel die Qualitäten, im Management mitzuwirken", so der Sportchef. Rummenigge kündigte an, dass nach den Verpflichtungen von Pablo Thiam (VfB Stuttgart), Nico und Robert Kovac (Hamburger SV/Bayer Leverkusen) weitere Einkäufe für die neue Saison geplant seien. Bayerns Wunschliste Hoeneß sprach sich dagegen ganz klar gegen einen Mega-Transfer aus. "Der Kracher bringt nur Probleme. Wir stärken die Mannschaft. Wenn Pizarro noch kommt, sind unsere Planungen abgeschlossen", sagte der Manager. Neben dem Bremer Claudio Pizarro steht auch noch Torjäger Sergej Barbarez vom HSV auf der Bayern-Wunschliste. Die Verpflichtung der Nationalspieler Sebastian Deisler (Hertha BSC) und Michael Ballack (Leverkusen) im kommenden Jahr ist angeblich schon perfekt. Davon wird auch abhängen, ob Kaptiän Stefan Effenberg bleibt. Auch in Zukunft wird der FC Bayern, der in diesem Jahr erstmals einen Umsatz von über zwei Milliarden Schilling erwirtschaftete, nach Ansicht von Hoeneß eine Top-Adresse bleiben. "Die Spieler kommen zu uns, weil wir die Gehälter pünktlich zahlen", sagte der Bayern- Manager und forderte die UEFA auf, "ein Lizenzierungsverfahren wie in der Bundesliga" einzuführen und die Vereine zu bestrafen, "die ihre Bilanzen fälschen. Inter und Lazio sind doch zum Beispiel schon kaputt". (APA/dpa)