Mensch
Naturhistorisches Museum versucht Unwissen der Amerikaner über Genforschung abzubauen
New York - Das New Yorker Naturhistorische
Museum
(AMNH) hat aufgrund des schlechten
Bildungsstandes der amerikanischen Bevölkerung im Bereich der Genetik eine
Ausstellung initiiert. Im museumsinternen Labor können Besucher ihre
eigene DNA sequenzieren. Mit einem tischgroßen Modell eines Mikrochips
und einer DNA-Helix aus 140 Telefonbüchern will die "Aufklärungskampagne"
nicht nur unterhalten, sondern auch Schaukasten der genetischen
Forschung sein. Es gilt nach Ansicht der Biomediziner, die Vorteile der
Genforschung und der Biotechnologie transparenter zu machen.
Gleichzeitig mit der Eröffnung der Ausstellung nimmt das neue Institut für
vergleichende Genomforschung, das durch eine Finanzspritze von 25 Mio.
Dollar der Starr Foundation ermöglicht wurde, seine Tätigkeiten auf. Das
Museum verfügt bereits über eine gefrorene Gewebebank mit rund 30.000
DNA-Proben im Wert von einer Mio. Dollar. Wissenschaftler des AMNH
rechnen mit einer Aufstockung der Proben auf eine Mio. innerhalb der
nächsten Jahre. Zusätzlich ist das Museum in Besitz eines Supercomputers
mit 280 Prozessoren. Neue molekularbiologische Labors ermöglichen die
Sequenzierung von Erbgut einer Vielzahl von Spezien.
Nur jeder vierte Amerikaner hat laut einer Umfrage von der Entschlüsselung
des menschlichen Genoms gehört. Dennoch hätte er eine ausgeprägte
Meinung, für welche Zwecke menschliche DNA verwendet werden dürfte.
So sprechen sich 92 Prozent für das Klonen von Menschen, aber 86 Prozent
gegen das Klonen von Tieren aus. 70 Prozent glauben, noch nie
genmanipulierte Nahrung gegessen zu haben. Anders die Meinung der
Biomediziner: 97 Prozent geben sich optimistisch, dass die genetische
Forschung für die Behandlung von Krankheiten verwendet werden kann. 88
Prozent glauben, dass Genetik die Lebensqualität verbessere. (pte)