Kumanovo - Regierungstruppen und albanische Rebellen haben sich am Mittwoch heftige Gefechte um das von Rebellen gehaltene Dorf Matejce im Nordwesten Mazedoniens geliefert. Aus der Ortschaft waren Maschinengewehrsalven und Granatenexplosionen zu hören, wie Augenzeugen berichteten. Die Streitkräfte beschossen Rebellenstellungen mit Haubitzen. Ein Sprecher sagte, die Armee reagiere damit auf "Provokationen" der UCK-Kämpfer. Matejce ist seit dem Wochenende von Kämpfern der "Nationalen Befreiungsarmee" UCK besetzt. Etwa 8.000 bis 15.000 Zivilisten blieben trotz eines Aufrufs der Regierung zur Flucht in der umkämpften Ortschaft Lipkovo. Die mazedonische Armee kündigte am Morgen eine Feuerpause an, um den Bewohnern die Flucht aus dem Dorf zu ermöglichen. Allerdings waren nach Berichten von Journalisten vor Ort keine Flüchtlinge zu sehen. In Lipkovo hat die UCK ihr Hauptquartier. Seit Wochen leben in dem umkämpften Dorf mehrere tausend Flüchtlinge unter erbärmlichen Bedingungen. Bürgermeister Husamedin Halili sagte, die Menschen würden aus Angst in Lipkovo bleiben, weil sie von der mazedonischen Regierung keine Sicherheitsgarantien für den Fall einer Flucht bekommen hätten. Ein Kommunalbeamter sagte, dass den Menschen allmählich Nahrungsmittel und Arzneien ausgingen. (APA)