Österreich
Schon mehr Mädchen
... als Buben rauchen
Wien - Schlechte Nachricht zum Welt-Nichtrauchertag 2001.
"In Österreich rauchen 26 Prozent der Mädchen und 20 Prozent der
Buben", erklärte Staatssekretär Reinhart Waneck am Donnerstag bei
einer Pressekonferenz in Wien. Damit kehrt sich derzeit das
Geschlechterverhältnis beim Tabakkonsum offenbar rapide um. Von
"Brachialmaßnahmen" gegen das Rauchen hält Waneck allerdings nichts.
Fachleute fordern jedenfalls die Novellierung des
Arbeitnehmerschutzgesetzes, um die Arbeitsplätze in Österreich
wirklich rauchfrei zu machen.Passivrauchen
Das Passivrauchen steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des von der
WHO ausgerufenen Welt-Nichtrauchertages (31. Mai). Waneck zu den
globalen Zahlen: "Es raucht etwa ein Viertel der Weltbevölkerung. In
Österreich werden 2,3 Millionen Raucher ausgewiesen, das sind rund 29
Prozent. 12.000 bis 14.000 Todesfälle werden dem Rauchen angerechnet.
Die statistische Lebensverkürzung beträgt 12,1 Jahre."
Mehr Kontrolle
Während Fachleute fordern, schärfere Maßnahmen zur Kontrolle des
Tabakkonsums einzuführen, hält der Gesundheitsstaatssekretär wenig
von Entwicklungen wie in den USA: "Der Erfolg von Brachialmaßnahmen
ist nicht gesichert." Der "Erfolg" sei dort gewesen, dass in der
Vergangenheit der Anteil der Raucher bei den Jugendlichen von 36 auf
39 Prozent gestiegen sei.
Krebsrate
Gefährdet sind indessen längst nicht nur die Raucher selbst. Der
Wiener Umwelthygieniker Univ.-Prof. Dr. Manfred Neuberger: "Die
Lungenkrebsrate ist bei Passivrauchern um 30 Prozent erhöht. Das
fordert im Jahr in Europa 2.000 Tote. Man rechnet, dass jedes Jahr
20.000 Herz-Kreislauftodesfälle auf das Passivrauchen zurückzuführen
sind." (APA)(APA/dpa)