New York - Tausende New Yorker Polizisten sind am Mittwoch - einen Tag nach den Schuldsprüchen gegen vier Terroristen, die einer Terrororganisation von Osama Bin Laden angehören sollen - in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Streifenpolizisten sowie Sicherheitskräfte in Zivil hielten bekannte Wahrzeichen der Stadt sowie Synagogen und Moscheen unter besonderer Beobachtung. Weiters wurden die US-Streitkräfte in den Golfstaaten Bahrain und Kuwait in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Das Verteidigungsministerium reagiere damit auf die Schuldsprüche im Prozess zu den Attentaten auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania und Erkenntnisse des Geheimdienstes, sagte ein Vertreter des Ministeriums in Washington. Die US-Truppen in Saudi-Arabien wurden demnach bereits vor der Urteilsverkündung am Dienstag in höhere Alarmbereitschaft versetzt. Keine Begnadigung Die Anhörungen zum Strafmaß gegen den 24-jährigen Saudi Mohammed Rashid Daud al-Owhali und den 27-jährigen Tansanier Chalafan Chamis Mohammed könnten bis kommende Woche dauern. Sollten sie zu lebenslanger Haft verurteilt werden, ist eine vorzeitige Begnadigung ausgeschlossen. Den beiden anderen schuldig Gesprochenen, ein Palästinenser und ein im Libanon geborener US-Bürger, droht lebenslange Haft. Nach Angaben der US-Bundespolizei FBI sind Owhali und Mohammed geständig. Owhali habe bei dem Anschlag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi den mit einer Bombe beladenen Lastwagen vor die US-Botschaft gefahren. Er habe Granaten auf Sicherheitskräfte geschleudert, um den Lastwagen näher an das Gebäude zu fahren. Mohammed habe unter anderem zugegeben, die im tansanischen Daressalam verwendete Bombe verladen zu haben. Die Verteidigung kündigte an, sie werde in die Berufung gehen. Angehörige der Opfer applaudierten nach dem Schuldspruch. "Es scheint so, als wenn Sherry und allen Familien Gerechtigkeit widerfahre", sagte Mary Olds im US-Fernsehsender CNN. Ihre Tochter Sherry kam bei dem Anschlag in Nairobi um. Unter den Getöteten sind zwölf US-Bürger. Allein in Nairobi wurden 5000 Menschen bei der Bombenexplosion verletzt. (dpa/Reuters)