Telekom
Jet2Web: "chello ist eine Bedrohung für seine Kunden"
Internet-Tocher der Telekom will Web-Business-TV launchen und plant weitere Zukäufe
Die Jet2Web Internet, die Internet-Tochter der Telekom
Austria-Gruppe
, kommt in der zweiten Jahreshälfte 2001 mit
Internet-basiertem Business-TV für Großunternehmen auf den
Markt. Für die Realisierung dieses ADSL-Breitbanddienstes und
einen neuen Internet-Auftritt wurde in die Kooperation mit der
Multimediaagentur medienhaus + partner ein zweistelliger
Millionenbetrag in Form einer "Mezzaninfinanzierung"
investiert, sagte Jet2Web Internet Geschäftsführer Eduard
Zehetner am Dienstag, bei einem Pressegespräch.
Content-Partner
Die Multimediaagentur fungiert bei diesen Projekten als
Content-Partner. Bis Jahresende will Jet2Web Internet drei bis
vier Business TV-Großaufträge an Land ziehen, bemerkte
Zehetner. Zielgruppe seien die Top 200 der österreichischen
Unternehmen, die auch über Außenstellen verfügen, wo
Mitarbeiter über Business-TV geschult und gezielt informiert
werden könnten. Derzeit laufen bereits zwei bis drei
Pilotprojekte. Den Business TV-Markt in Österreich schätzt
Zehetner in den kommenden Jahren auf mehrere hundert Millionen
Schilling.
Weitere Zukäufe geplant
Die Jet2Web Internet, die kürzlich die Internet-Kunden der
Libro-Tochter lion.cc und von YLine übernommen hat, plant bis
zum Sommer weitere Zukäufe, sagte Zehetner. Auch ein Verkauf
von Anteilen an der Jet2Web selbst - allerdings nicht die
Mehrheit - an einen "Partner mit europäischen Background" sei
nicht ausgeschlossen. Jet2Web Internet hat derzeit mehr als
450.000 Kunden und 180 Mitarbeiter.
"chello ist eine Bedrohung für seine Kunden"
Zur Ankündigung des Jet2Web-Mitbewerbers
chello
, in die
Infrastruktur
kräftig zu investieren, meinte Zehetner
lapidar, dass dieser erst seine
Hausaufgaben machen müsse. "Solange sie die
technischen Probleme nicht gelöst
haben, sind sie keine Bedrohung,
höchstens für ihre Kunden." Positiv
äußerte sich Zehetner über die Rückkehr
von Dieter Haacker in die Branche.
"Als neuer Geschäftsführer bei Tiscali wird
er sicher den Markt bewegen, schenken
werden wir ihm jedoch nichts." (pte/APA)