München - Der Medienkonzern Kinowelt hat angesichts tiefroter Zahlen im ersten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr drastisch nach unten korrigiert. In den ersten drei Monaten sei vor allem wegen Sonderfaktoren vor Steuern und Zinsen ein Verlust von 30,3 Mill. Euro (417 Mill. S) angefallen, teilte die Kinowelt Medien AG (München) am Montag mit. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) werde 2001 daher nun voraussichtlich unter dem Vorjahreswert liegen. Noch im April hatte Kinowelt eine Verdoppelung des EBITs auf etwa 56 Mill. Euro angekündigt. Der Kinowelt-Aktienkurs brach um zwischenzeitlich mehr als neun Prozent auf fünf Euro ein. Umastzwachstum Der Umsatz wuchs in den ersten drei Monaten laut Mitteilung um 61 Prozent auf 71,1 Mill. Euro. Der TV-Lizenzhandel sei dabei hinter den Prognosen zurückgeblieben. Das Ergebnis wurde von diversen Sonderposten gedrückt. So sei beim Verkauf von Aktien der Alliance Atlantis Communications ein Buchverlust von 17 Mill. Euro entstanden. Kinowelt hatte im Januar für etwa 85 Mill. Euro stimmrechtlose Aktien des kanadischen Unternehmens verkauft. Belastet worden sei das Ergebnis zudem unter anderem durch die negative Währungsentwicklung und Drohverlustrückstellungen in Höhe von drei Mill. Euro. Bereits im vergangenen Jahr hatte Kinowelt die Ziele verfehlt. Bei einem Umsatzplus von gut 58 Prozent auf 309 Mill. Euro sank das EBIT unter anderem wegen außerplanmäßiger Abschreibungen um knapp 8 auf 25 Mill. Euro. Noch Mitte April betonte Konzernchef Michael Kölmel, der Gewinnrückgang werde ein "einmaliger Vorgang" bleiben. (APA/dpa)