Linz - Ein Prozess im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Menschenhandels und einer Reihe von anderen Delikten gegen den 56-jährigen Kärntner Nachtclub-König Hellmuth Süssenbacher sowie weitere 13 Angeklagte hat am Montag am Landesgericht Ried im Innkreis begonnen. Die Angeklagten sind teilweise geständig, jedoch keiner bezüglich des Menschenhandels. Die laut Anklage zum Teil mit brutalen Methoden zur Prostitution gezwungenen Ausländerinnen hätten freiwillig in den Bordellen gearbeitet, verantworten sich die Beschuldigten. Der Prozess ist auf mehrere Wochen anberaumt. Auf der Anklagebank sitzen insgesamt fünf Frauen und neun Männer. Neben Süssenbacher, der angibt, keine Lokale mehr zu besitzen, aber pro Monat rund zwei Mill. S (145.346 Euro) zu verdienen und der gewählte Präsident der Bordellbetreiber zu sein, müssen sich Bordellbetreiber, deren Mitarbeiter, Inhaber von "Agenturen" und deren Anwerber in Rumänien vor Gericht verantworten. Laut Anklage haben die Beschuldigten gewerbsmäßig gehandelt. Ihre Kontaktleute hätten rund 50 Frauen vor allem in Rumänien mit dem Versprechen angeworben, sie könnten in Österreich als Tänzerinnen arbeiten. Hier seien sie in Bordellen gelandet. Die Pässe seien ihnen abgenommen und mit angedrohten und tatsächlichen körperlichen Misshandlungen seien sie eingeschüchtert und zur Prostitution gezwungen worden. Die Besitzer der Etablissements hätten für die Mädchen monatlich einen Betrag an die Vermittler abliefern müssen.(APA/red)