Wien - Eines der größten Ärgernisse der heimischen Unternehmen, die 13. Umsatzsteuervorauszahlung, könnte schon in naher Zukunft fallen. Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) erwägt die gänzliche Abschaffung dieser Sondervorauszahlung im Rahmen der Steuerreform 2003 - also im Dezember 2003, eventuell auch schon im Dezember 2002, berichten die "Salzburger Nachrichten" (SN) in ihrer Samstagsausgabe. Die Wirtschaft fordert dies seit Jahren. Beträge unter 10.000 S (727 Euro) müssen schon seit dem Vorjahr nicht mehr entrichtet werden. Der 13. Steuermonat wurde 1994 unter Finanzminister Ferdinand Lacina und Staatssekretär Johannes Ditz eingeführt. Zusätzlich zu den zwölf monatlichen Tranchen, in denen Umsatzsteuer ans Finanzamt zu entrichten ist, holt sich die Finanz seither eine 13. Zahlung per 15. Dezember. Nach Angaben der "SN" borgt sich der Finanzminister sich auf diese Weise von den Unternehmen zu Jahresende rund 20 Mrd. S. Schon im darauf folgenden Jänner, wenn die Sonderzahlung mit der regulären Tranche gegengerechnet wird, müsse er das Geld allerdings wieder zurückgeben. Für die Unternehmen bedeute der Zwangskredit an den Fiskus eine finanzielle Belastung. Sie müssten im Dezember doppelt so viel Umsatzsteuer abliefern wie in anderen Monaten, ohne entsprechende Mehrumsätze getätigt zu haben. "Das ist ein echter Liquiditätsabfluss und man hat keine Möglichkeit zu entkommen", meint Margit Widinski, Wirtschaftsprüferin der Kanzlei BBO Auxilia in Wien in den "SN". Ein Aus würde jedoch das innerstaatliche Defizit in einem Jahr um 20 Mrd. S erhöhen, da der Kredit in die innerstaatliche Berechnung an den Fiskus einfließt, so die "SN". (APA)