Bühne
Die Royal Shakespeare Company verlässt ihr Londoner Domizil
Und will auch "flexibler" werden - "es geht aber nicht darum, Hollywood-Stars auf die Bühne zu holen"
London - Die Royal Shakespeare Company (RSC) hat in der
britischen Theaterlandschaft ein kleines Beben ausgelöst. So gibt die
RSC im kommenden Jahr ihren ständigen Auftrittsort in London im
Barbican Centre auf und bietet ihren Schauspielern flexiblere
Verträge an, die die Shakespeare Company wieder attraktiver für
bekannte Darsteller machen werden. Der künstlerische Leiter Adrian
Noble bestritt aber, dass dies das Hauptziel der Umstrukturierung
sei.
Insgesamt laufen die Änderungen darauf hinaus, dass die RSC etwas
mehr zu ihren Wurzeln zurückkehrt. So will die Theatertruppe, die
international zu den bedeutendsten gehört, wieder vermehrt im
Londoner Westend auftreten, wo die Gruppe bis zu ihrem viel
gefeierten Umzug 1982 in das moderne Barbican Centre zu Hause war.
Dort läuft der Vertrag im Mai kommenden Jahres aus. Hauptsitz der RSC
bleibt weiter Shakespeares Geburtsort Stratford-upon-Avon, wo
außerdem eine Theaterschule eingerichtet wird.
Flexibler werden will die RSC in ihrem Auftrittsprogramm und in
ihren Verträgen mit Schauspielern und Regisseuren, wie Noble am
Freitag bei der Vorstellung der Änderungen erklärte. "Es geht aber
nicht darum, Hollywood-Stars auf die Bühne zu holen", fügte er hinzu.
Tatsächlich ermöglichen es die neuen Verträge der RSC mehr als
bisher, Stars auch für einzelne Projekte zu verpflichten. So wird der
Schauspieler Ralph Fiennes ("Schindlers Liste") in der Saison
2002-2003 unter der Regie von Noble in einigen Aufführungen von
Ibsens "Brand" zu sehen sein.(APA/AP)