Wirtschaft
"Was heute noch groß scheint, ist es morgen vielleicht schon nicht mehr"
EU-Wettbewerbskommissar Monti denkt an neue Kriterien für Fusionskontrolle
Hamburg - EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti will sein
Instrumentarium zur Fusionskontrolle den Herausforderungen der
Globalisierung anpassen. "Was heute noch groß scheint, ist es morgen
vielleicht schon nicht mehr", sagte Monti im Interview mit der in
Hamburg erscheinenden "Welt am Sonntag". "Wir müssen unsere
Instrumente - eventuell auch die Schwellenwerte - anpassen", äußerte
Monti. Nur so könne eine immer effektivere Wettbewerbspolitik
durchgesetzt werden.
Außerdem sei eine engere Kooperation zwischen den einzelnen
Ländern notwendig. Für Deutschland erwartet der Wettbewerbskommissar
eine Welle von Unternehmenszusammenschlüssen, wenn mit Beginn des
nächsten Jahres Veräußerungsgewinne beim Verkauf von
Unternehmensbeteiligungen von der Steuer befreit werden.
Diese Entwicklung führe zu wichtigen Umstrukturierungen in der
deutschen Wirtschaft, sagte Monti. "Die Unternehmen werden dazu
ermutigt, viele der von ihnen gehaltenen Minderheits- und
Überkreuzbeteiligungen abzustoßen. Das wird den Wettbewerb
intensivieren und das Wettbewerbsumfeld stärken", argumentierte der
EU-Kommissar.(APA/dpa)