Nablus - Bei der Explosion eines Autos in Nablus im Westjordanland ist am Freitagabend nach palästinensischen Angaben ein 23 Jahre alter Palästinenser getötet worden. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Bei drei der Insassen des Wagens habe es sich um Mitglieder der Fatah-Organisation von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat gehandelt, die übrigen Verletzten seien offensichtlich nur zufällig in der Nähe gewesen. Aus Fatah-Kreisen verlautete, der Mann habe einen Sack mit Granaten im Auto gehabt, von denen eine versehentlich explodiert sei. Andere Quellen gehen aber von einem israelischen Attentat aus. Am Freitag Abend machte die Palästinenserführung Israel für diesen Zwischenfall verantwortlich. Augenzeugen hatten eine heftige Explosion gehört und in der Nähe des brennenden Fahrzeuges sechs Menschen blutüberströmt auf der Straße entdeckt. Bei der Ankunft im Krankenhaus sei einer der sechs Insassen bereits tot gewesen, zwei weitere hätten bei der Explosion schwere Verletzungen erlitten und seien sofort operiert worden. Zuvor waren im israelischen Hadera zwei Attentäter bei einem Selbstmord-Anschlag getötet worden. Nach Angaben der radikal-islamischen Organisation Islamischer Jihad handelten die Täter in deren Auftrag. 43 Passanten wurden dabei verletzt. Gescheitertes Selbstmordattentat Ein Attentat eines Selbstmörders, der einen Lastwagen für die Palästinenser-Organisation Hamas in die Luft sprengen sollte, war kurz zuvor gescheitert. Israelische Soldaten beschossen das Fahrzeug, das daraufhin explodierte. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Das israelische Verteidigungsministerium hatte am Dienstagabend die Armee angewiesen, ab sofort auf offensive Aktionen in den Palästinensergebieten zu verzichten. Regierungschef Ariel Sharon forderte Arafat am Freitag auf, in dem anhaltenden Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern eine Waffenruhe zu erklären. Der amerikanische Außenminister Colin Powell appellierte am Freitag erneut an beide Seiten des Konflikts, sofort zur Waffenruhe aufzurufen. Er wünsche sich bei dem Bemühen um eine sofortige Waffenruhe die Unterstützung aller politischen Führer der Welt, sagte Powell bei einem Besuch Südafrikas vor Journalisten in Johannesburg. (APA/dpa/Reuters)