15-Jähriger verklagt kettenrauchenden Vater Trotz Lungenkrankheit des Burschen verqualmt Vater die Wohnung - Österreichische Experten: "Kindesmisshandlung" Forli/Wien - Ein 15-jähriger Italiener hat seinen Vater verklagt, weil dieser zu viel raucht. Der Bursch aus Forli in Mittelitalien leidet unter einer Erkrankung der Atemwege und will mit der Klage erreichen, dass er von zu Hause ausziehen darf. Zunächst habe seine Mutter versucht, dem Ehemann das Kettenrauchen abzugewöhnen. Als dies nichts fruchtete, wandte der Bursch sich an eine Verbraucherorganisation. Diese will für den Minderjährigen die Klage wegen Nötigung im Privatbereich durchfechten. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete am Freitag, der Vater rauche 40 Zigaretten am Tag. Er solle nun juristisch gezwungen werden, seinem Sohn Wiedergutmachung für den gesundheitlichen Schaden zu zahlen. Erst vor wenigen Tagen hat der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Lungenerkrankungen und Tuberkulose, der Grazer Experte Univ.-Prof. Dr. Maximilian Zach, das Passivrauchen von Kindern als "Form von Kindesmisshandlung" bezeichnet. An der Grazer Kinderklinik stellte sich bei einer wissenschaftlichen Studie heraus, dass ein Drittel der Kinder, die mit einer chronischen Lungenerkrankung - bis hin zu Asthma und zystische Fibrose - an die Ambulanz der Klinik kamen, im Harn erhöhte Konzentrationen von Abbauprodukten des Nikotins aufwiesen. Das bewies, dass die Kinder zu Hause dem Rauch der Eltern ausgesetzt waren (APA/dpa)