Paris - Österreichs Tennis hat seine Sensation: Barbara Schett warf am Montag in der ersten Runde der French Open die als Nummer zwei gesetzte Venus Williams, die heuer in Miami und in Hamburg triumphiert hatte, mit 6:4,6:4 aus dem Bewerb und fügte der Olympiasiegerin damit ihre erst zweite Erstrunden-Niederlage bei einem Major zu. Es war ein Glück, dass sie heute nicht so gut gespielt hat, weil sie viele Eigenfehler gemacht hat. Und ich habe gewusst, wenn sie so spielt, dann sicherlich in der ersten Runde, später nicht mehr", meinte Schett über Williams, die gleich 43 Eigenfehler beging. Auch Schett machte freilich fast ähnlich viele Fehler. "Manchmal habe ich mir auch gedacht, was ist das für ein Match." Erster Sieg über eine Top-Drei-Spielerin Der zuletzt alles andere als in Hochform spielenden Schett gelang ausgerechnet in Paris der erste Sieg über eine Top-Drei-Spielerin. "Ein Supergefühl. Obwohl ich ganz im Inneren immer gewusst habe, dass das möglich ist." Gegenüber der internationalen Presse bezeichnete Schett diesen Sieg als einen ihrer größten, immerhin waren die immer mehr werdenden Zuschauer, am Ende fast 10.000, auf dem Court Suzanne Lenglen von anfänglicher Unterstützung für Williams zu Schett übergeschwenkt und feierten die Siegerin am Ende. "Sie mögen diese Österreicherinnen wohl nicht?" war die erste Frage, die Williams von der internationalen Presse gestellt wurde. "Sie haben recht, zwei Niederlagen (Williams hatte vor zwei Jahren gegen Barbara Schwartz im Achtelfinale verloren) hier gegen Österreicherinnen. Ich hatte einfach einen harten Tag, ich habe nicht wie normal gespielt", meinte Venus, die dennoch den Großteil am Sieg Schett zuschrieb. "Sie war im Stande nachzugehen, allerdings habe ich auch einige kurze Bälle gespielt." Es sei nicht der glücklichste Tag ihres Lebens, aber "was soll ich jetzt tun? Ich kann nur versuchen, daraus zu lernen. Manchmal lernt man mehr aus Niederlagen als aus Siegen." Plischke weiter Auch Sylvia Plischke erreichte die zweite Runde. Die 23-jährige Tirolerin, die mit einer sehr schlechten Saisonbilanz (nur 3 Siege bei 13 Niederlagen) nach Paris gekommen war, kämpfte am Montag die Deutsche Anca Barna, die als Lucky Loser in den Hauptbewerb gerutscht war, nach 1:39 Stunden mit 7:5,6:3 nieder. Mauresmo out Fast noch erstaunlicher war die 5:7,5:7-Niederlage von Amelie Mauresmo (FRA-5) gegen die Deutsche Jana Kandarr. Sie verlor gegen die nur auf Platz 56 liegende Kandarr trotz einer 4:0 und 5:1-Führung im zweiten Satz und wurde dafür ausgebuht. Nach den Absagen von Lindsay Davenport, Mary Pierce und Monica Seles sind damit nur noch fünf der zehn weltbesten Spielerinnen dabei.(APA/Reuters)